Der MX-5 war wohl nicht zuletzt so billig, weil er mal einen Unfall hatte, und zwar einen Seitentreffer auf der Fahrerseite. Kotflügel vorn und Tür wurden wohl durch Gebrauchtteile ersetzt (das Rot des Kotflügels ist sichtbar noch nicht so ausgeblichen wie das restliche Auto), und der Bereich zwischen Tür und Hinterrad wurde gespachtelt. Nicht besonders gut übrigens, das stach ziemlich ins Auge:
Da ich selbst aber auch nicht spachteln kann, habe ich mir eine andere Lösung überlegt: Stickerbomb!
Soll noch jemand behaupten, die Stelle wäre scheisse gespachtelt!
Als ich den Caddy noch recht neu hatte, ersetzte ich die hinteren Stossdämpfer durch Neuteile von Sachs (made in Japan laut Packung - WTF?). Das ist keine grosse Sache, man kommt gut an die Schrauben, alles kein Problem.
Im Jahr darauf habe ich mir dann die vorderen Dämpfer vorgenommen. Leider werden die nicht komplett mit Gehäuse gewechselt wie an moderneren Autos, sondern das Gehäuse wird geöffnet und der Einsatz, die Dämpferpatrone, wird gewechselt (auch hier Sachs, diesmal aus der Türkei). Das bringt erhöhten Arbeitsaufwand mit sich, zum einen muss die Überwurfmutter gelöst werden, welche die Patrone festhält und nach Jahren natürlich hoffnungslos festgegammelt ist. Zum anderen muss das Federbeingehäuse aufgearbeitet und vor dem Weiterrosten geschützt werden. Leider gibts die nicht mehr in neu und gute in gebraucht sind TEUER.
Sieht auf den ersten Blick nicht soo schlecht aus. Die Überwurfmuttern gehen allerdings nicht zerstörungsfrei ab. Zum Glück sind bei den Sachs-Patronen neue dabei. Hier kommen Eisensäge, Hammer und Meissel zum Einsatz.
Eine Herausforderung kann auch das Entfernen der alten Patrone werden. Die eine ging relativ einfach raus, aber die andere erforderte eine Spezialbehandlung:
Die Federbeingehäuse habe ich so weit wie möglich entrostet, mit Owatrol behandelt und dann mit Brantho-Korrux 3-1 gestrichen. Eigentlich wollte ich lila, das gibts aber nur als Sonderbesetellung, das war es mir dann doch nicht wert…
Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, wie es immer so schön heisst. Die neuen Dämpfer habe ich mit etwas Öl eingesetzt, in der Hoffnung, dass sie nicht mehr festgammeln. Für die Überwurfmuttern habe ich Montagepaste verwendet. Die Federn habe ich auch neu lackiert und die Domlager kamen ebenfalls neu - Markenqualität von SNR, man hört nix gutes über Billigkram und ich habe keine Lust, die Teile jährlich zu wechseln.
Eingebaut sieht das dann so aus:
Die Schrauben habe ich auch neu gemacht. Natürlich sind die Exzenterschrauben zum Sturzeinstellen beim Lösen abgerissen. Die gibts zwar noch zu kaufen, kosten aber ein Vermögen. Deshalb habe ich Powerflex Sturzschrauben verwendet, die sind wenigstens einen Tic billiger.
Zur Abwechslung mal was tagesaktuelles: Ich habe die originale schwarze Cockpitblende durch eine mit Holzdekor ersetzt (nix D-C-fix, das gabs so original von VW).
Die Blende selbst war plug-and-play auszuwechseln, alle Öffnungen waren genau so wie an der schwarzen Blende. Dass das nicht so sein muss, beweist eine andere Blende, die ich noch hier liegen habe, die hat die gleiche Form wie diese, also für das Golf-Armaturenbrett ab 80, aber Öffnungen für die Schalter bis 80, sehr merkwürdig.
Leider musste ich die Heizungsblende überarbeiten, da die Beleuchtung anders ausgeführt war. Bei der schwarzen ist das Leuchtmittel fest eingebaut, es wird über einen kleinen Zweifachstecker angeschlossen. Die "Holz"-blende bietet die Möglichkeit, eine Lampenfassung einzustecken (welche fehlte). Deshalb habe ich die Fassung aus dem Golf-3-Lichtschalter umgearbeitet und zwei Leitungen angelötet.
Ebenfalls bearbeitet habe ich die Radiohalterung. Zum einen habe ich oben ein Loch ausgespart, so dass man die Befestigungsschraube erreicht, ohne den Blechrahmen ausbauen zu müssen. Zum anderen habe ich ein aus Acryl augelasertes Distanzstück untergelegt. Vorher ging das Radio nämlich nicht weit genug rein, so dass die Haltenasen nicht eingerastet sind. Das ist damit jetzt behoben.
Der Zahnriemen war fällig. Das heisst - eigentlich wusste ich es nicht genau, aber das Wechselintervall beträgt 80.000 km, und der Wagen hatte etwas um die 165.000 runter und der sonstige Pflegezustand liess nicht darauf schliessen, dass der Riemen kürzlich gewechselt wurde. Zum Riemenwechsel selbst schreib ich jetzt mal nix, das ist gerade bei diesem Motor recht simpel, steht im Bastelbuch beschrieben und es gibt sicher auch Anleitungen im Netz. Auch hier hab ich nicht den billigsten Plunder gekauft, sondern Markenware (Dayco).
Wenn man den Kram eh schon mal auseinander hat, kann man die angegammelten Teile (Ventildeckel, Zahnriemenabdeckung) auch gleich entrosten und hübsch machen.
Angedacht war schwarzer Kräusellack. Der war aber irgendwie zu diesem Zeitpunkt nirgendwo erhältlich. Ein ebay-Verkäufer hat welchen angeboten, ich habe eine Dose gekauft. Daraufhin entstand etwa folgender Dialog:
Verkäufer so: „Schwarz ist aus. Ich kann Ihnen aber lila schicken und eine Dose mattschwarz, das lässt sich problemlos überlackieren!
Ich so: googelt lila Ventildeckel „Schicken Sie mir lila, mattschwarz brauch ich nicht!“
Verkäufer so: (schickt braun)
Ich so: kotz, kauft eine Dose Mattschwarz
So sah es zwischendurch aus - das geht leider gar nicht.
Das mit dem Kräuseln ist jetzt nicht so super toll geworden, obwohl ich die Anleitung penibel befolgt hatte. Für den Caddy taugt das jetzt soweit, ein Top-Ergebnis sieht aber anders aus. Hier ist der ganze Kram wieder eingebaut:
Da kommt ja noch das Luftfiltergedöns drüber und man schaut ja auch nicht ständig in den Motorraum. Dennoch habe ich mir noch ein wichtiges Tuning-Teil geleistet. Vorher:
Nachher. Ein Original-Lamborghini-Einfülldeckel für den Wischwasserbehälter!
Der macht das Auto schon im Stand 10 Sachen schneller und sieht cool aus, wenn ich den Mädchen zuwinke.
Der Fahrersitz war komplett durchgesessen, als der Caddy zu mir kam. Das Kunstleder der Sitzfläche war zerschlissen und der Schaumstoffkern darunter war auch schon angegriffen. Der Vorbesitzer hatte ein Sitzkissen von einem Campingstuhl auf den Sitz gelegt, um den Schlamassel nicht ständig sehen zu müssen. Das ist natürlich kein Dauerzustand. Als erstes habe ich einen Ersatz-Sitz besorgt, damit das Auto während der Sitz-Reparatur nicht zum Stillstand verdammt ist. So sah die Sitzfläche vorher aus (Sitz bereits zerlegt):
Für die defekten Seitenteile habe ich Ersatz aus Kunstleder angefertigt:
Hier ist bereits der fertige Sitz - von den Zwischenschritten habe ich leider keine Fotos gemacht. Ich kann jetzt leider aus dem Gedächtnis auch keine detaillierte Anleitung mehr schreiben, wie man den Sitz zerlegt und wieder zusammenbaut, aber es ist logisch und für technisch nicht komplett unbegabte Menschen absolut zu schaffen. Wenn man sich dann noch merkt (oder notiert), wie alles zusammen war und in welcher Reihenfolge zerlegt wurde, dann sollte auch der Zusammenbau keine Probleme bereiten. In der Mitte der Sitzflächen wurde das originale Kunstleder ausgetrennt und der Polsterstoff eingenäht. Die geraden Nähte sowie die rückseitigen Schlaufen für die Spanndrähte hat meine Mitbewohnerin mit der Nähmaschine genäht, die äussere Naht, wo die Sitzfläche mit dem Keder mit den Seitenteilen verbunden wird, habe ich von Hand gemacht. Dabei habe ich immer versucht, die alten Löcher zu treffen. Beim Fahrersitz musste noch der Schaumstoffkern repariert werden, ich habe versucht, die fehlenden Stellen mit Verbundschaumstoff zu ergänzen. Wenn man sich die Falten in der linken Sitzwange anschaut, ist mir das nur mittelmässig gelungen.
So sieht das Ganze wieder eingebaut aus, der Fahrersitz schon fertig, der Beifahrersitz noch in Originalzustand.
Später musste auch der Beifahrersitz dran glauben, leider habe ich auch hier verpasst, aussagefähige Bilder in ausreichender Zahl zu machen. Sitzfläche, abgezogen:
Sitzfläche, Kunstleder-Mittelteil ausgetrennt:
Hier ist wieder der fertige Sitz:
Ein Foto vom Sitz im Auto hab ich gerade auch nicht zur Hand. Vielleicht warte ich auch noch ein wenig damit, denn jetzt im Winter möchte ich auch noch die Türpappen erneuern und mit dem gleichen Stoff beziehen, dann kann ich gleich ein „Fertig“-Bild hochladen.
Edit bzw Reminder: Der Polsterstoff heisst Nenufar von Comersan.
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