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Donnerstag, 9. Juni 2016

Bremsen-Odyssee am Mini. Angefangen hats damit, dass die Bremsflüssigkeit weniger wurde, allerdings ohne dass unten irgendwo was ausgelaufen wäre. Das läuft also wohl in den Bremskraftverstärker, weil der Hauptbremszylinder undicht ist. Die Zerlegung bestätigte dies. Also hiess es zuerst, einen Überholsatz zu bestellen und zu verbauen und den Bremsservo zu leeren und zu trocknen. So weit kein Problem. Der HBZ wurde vor dem Einbau mit Hilfe einer Spritze mit Bremsflüssigkeit gefüllt, damit man nicht so viel Luft durch das System schieben muss. Die Probleme begannen beim Entlüften. Der eine Entlüfternippel am hinteren Radbremszylinder war festgegammelt und riss ab. Angesichts des Preises eines Neuteils lohnt es sich gar nicht, über Ausbohren nachzudenken: Mit Versand für unter 10€. Allerdings hätte ich mir vor der Bestellung Gedanken über den (Innen-)Durchmesser machen sollen - es gibt je nach Modell und Baujahr verschiedene - ich habe zuerst einen falschen bestellt. Hier ist der richtige, schon montiert:

Die Bremse beim Mini ist recht clever aufgebaut, man muss das Handbremsseil nicht aushängen und man kann die Federn auch von Hand einhängen und muss nicht wie ein Ochse mit der Zange dran zerren. Ganz nebenbei kriegt man die Trommel ab ohne dass man das Radlager zerlegen muss (will gar nicht wissen wer sich diesen Schwachsinn bei VW ausgedacht hat).

Nächster Versuch entlüften. Mit dem Eezibleed geht das ja recht schön. Den hinteren Bremskreis zu entlüften war kein Thema. Vorn hat mich das Glück allerdings verlassen - auch hier ist ein Entlüfternippel abgerissen. Hier ist die Angelegenheit leider nicht mit einem Zehner erschlagen. Für Bremssättel im Austausch darf man gern noch eine Null dranhängen. Der abgerissene Nippel liess sich nicht durch Aufschweissen einer Mutter zum Aufgeben überreden, ausbohren brachte auch keinen Erfolg. Der erste bestellte Bremssattel war falsch - diesmal aber nicht mein Fehler. Angeboten wurde ein rechter, geliefert ein linker. Der ging dann zwar retour, aber so was kostet ja auch wertvolle Zeit. Dann habe ich einen Satz gebrauchte ersteigert. Auch hier sass der Entlüfternippel fest, so dass ich ihn erst mal rund gedreht habe. Der Gripzange hatte er dann allerdings nichts mehr entgegen zu setzen. Neuer Nippel wurde vor Ort gekauft. Dann hat auch das Entlüften geklappt. Das ging so glatt, dass ich befürchtete, dass noch irgend was schiefgehen müsse. Dem war dann aber nicht so. Mini fährt und bremst wieder.





Montag, 6. Juni 2016

Die Tage hab ich mir mal die Innenbeleuchtung vom Caddy vorgenommen. Als erstes habe ich auf der Beifahrerseite einen Türkontakt montiert - da war nämlich nur eine Blindabdeckung, Nutzfahrzeug-Askese. Ein Kabel war natürlich auch nicht da und musste eingezogen werden. Als zweites habe ich die Sofittenlampe durch eine passende LED-Sofitte ersetzt (bei ebay direkt in China bestellt), welche heller ist und dennoch weniger Strom verbraucht:

Als drittes habe ich ein zuvor von mir selbst gebautes Kästchen verbaut:

Damit bleibt das Licht nach dem Schliessen der Türen noch etwa 10 Sekunden an und geht dann sanft aus. Die Schaltung habe ich allerdings nicht selbst ausgedacht, sondern aus dem Internet, und die Werte der Bauteile noch ein wenig angepasst.





Donnerstag, 2. Juni 2016

Ich habe mich ja schon mal über Autoradios ausgelassen. Für den MX-5, so dachte ich, hätte ich eine passende Lösung. Ich kaufte vor zwei Jahren das Kienzle CR1122 CD. Alteingesessene deutsche Firma, meint man. Ist aber auch nur gelabelter Chinaplunder. Hier ein Originalbild:

Der Beschreibungstext las sich vielversprechend, "vario colour display" stand da. Leider lässt sich tatsächlich nur das eigentliche Display in der Farbe umstellen (dann aber gleich in 200 Farben, die auch noch unsinnig angeordnet sind), während die ganzen Bedienelemente orange bleiben.
Zusammengefasst:
Plus:
-Front-Aux
-USB (über ausreichend langes Kabel an der Rückseite)
-einstellbar, ob das Gerät mit dem Einschaltknopf an/aus geht oder über Zündung
-dezente Optik
-übersichtliche Bedienung

Minus:
-Bedienelemente wechseln nicht mit der Display-Farbe
-Software-Probleme: Display "friert ein"
-schlechte Verarbeitung
-katastrophaler "Service"

Die letzten beiden Punkte sind auch der Grund, warum ich das Gerät nicht empfehlen kann. Die Geräte-Frontplatte ist mit einer Art Softlack beschichtet, für eine "gummige" Oberfläche. Nach etwa anderthalb Jahren begann dieser Softlack klebrig zu werden, Schmutz blieb haften und es fasste sich unangenehm an. Reinigung brachte keine Abhilfe. Daraufhin nahm ich mit dem Kienzle -"Kundendienst" Kontakt auf*. Dort konnte oder wollte man mir nicht wirklich weiter helfen, man bat mir lediglich an, das Gerät einzuschicken und nach Entrichten einer Service-Pauschale in einer Höhe, die einen wirtschaftlichen Totalschaden dargestellt hätte, repariert (oder getauscht) wieder zu bekommen. Dabei wurde offen gelassen, ob ich das gleiche Problem anderthalb Jahre später wieder bekomme. Meine Bitte nach einem Schaltplan wurde (natürlich) abschlägig beschieden. Also musste ich das Problem selbst lösen. Als erstes versuchte ich, den Softlack abzulösen, ohne dabei den Kunststoff bzw. die aufgedruckte Beschriftung zu beschädigen. Das gelang mir nicht wirklich. Hier ist das Logo bereits ab:

Verschiedene Lösemittel waren entweder zu harmlos oder zu aggressiv. Am besten funktionierte noch Pinselreiniger, allerdings musste ich die Beschriftung aufgeben. Ausserdem haben sich helle Schmierer gebildet. Deshalb wurde die Frontplatte erst mal schwarz glänzend lackiert:

Ich habe dann eine Datei erstellt, um die Beschriftung mit dem Laser zu gravieren. Dabei kann man ja gleich das Design der Frontplatte etwas aufhübschen:

Leider habe ich die Leistung etwas zu hoch gewählt, so dass der Kunststoff um das Kienzle-Logo etwas aufgeschmolzen ist. Stört aber nur optisch und später schaut man da eh nicht mehr hin. Als nächstes habe ich die gravierten Vertiefungen mit weissem Lack gefüllt.

In der Zwischenzeit hat meine Mitbewohnerin, sie arbeitet in der Fertigung einer Elektrofirma, die ganzen winzigen orangefarbenen SMD-LEDs auf der Frontplatine auf grün umgelötet. Fertig siehts so aus:

Hurra, ein Einzelstück! Hoffentlich wirds jetzt nicht geklaut oder es geht irgend was anderes kaputt…

*) Vor vielen Jahren hat die Firma uvex Motorradhelme mit einer Serie Visiere ausgerüstet, bei denen sich über kurz oder lang die Beschichtung innen abgepellt hat. Wenn man, auch Jahre später, mit solch einem Visier bei uvex aufgetaucht ist, hat man gratis und kommentarlos ein neues Ersatzvisier bekommen. Das nenne ich einen vorbildlichen Umgang mit Fertigungsfehlern und das hätte ich mir so auch für die klebrige Frontplatte gewünscht. Ich hätte sogar eine angemessene Summe für ein Ersatzteil bezahlt, wenn gewährleistet gewesen wäre, dass der Fehler erkannt und behoben ist.





Montag, 9. Mai 2016

Den Versuch, die Kupplungsflüssigkeit mit Hilfe des Eezibleed zu tauschen, hat der alte Kupplungszylinder nicht überlebt. Genauer gesagt, hat der blecherne Vorratsbehälter nachgegeben. Der war fast durchgerostet, hat die Flüssigkeit ohne Druck noch gehalten, aber unter Druck hats dann Sauerei gegeben. Hier sind die alten Teile:

Und hier kommen die Neuteile. Der Kupplungszylinder ist aus England, da war der billiger als hier. Es hätte auch noch den mit Blechbehälter gegeben, aber ich pfeife auf den originalen Look, das Zeug hat in erster Linie zu funktionieren. Der wäre auch noch ne Ecke teurer gewesen und der Flüssigkeitsstand lässt sich bei dem Kunststoff-Teil auch besser kontrollieren. Die Dichtungen und das schwarze Blech sind selbstgemacht und der schwarze Deckel ist das aufgearbeitete Altteil.

Mittlerweile ist alles verbaut, entlüftet und es funktioniert.





Dienstag, 3. Mai 2016

Normal sieht die Schalterkonsole im Mini ja so aus:

Die Kontroll-Leuchten für Warnblinker und Heckscheibenheizung sind dunkel. Der Lichtschalter hat gar kein Leuchtfeld. Da muss man schon mal genau hin schauen wenn man während der Fahrt im Finstern einen Schalter betätigen will und ist länger als nötig abgelenkt. Das muss sich ändern. Es gibt zwar sogenannte „dash illumination kits“ zu kaufen, aber erstens sind mir die zu teuer und zweitens - wo bleibt da der Spass? Eine erste Version hatte ich schon letzten Herbst am Start, da hatte ich aber einen Denkfehler drin, deshalb hats auch nicht richtig funktioniert. Zurück ans Reissbrett. Schaltplan:

Nicht über das LED-Schaltsymbol wundern, zu dem Zeitpunkt, als der Plan entstand, hatte ich noch vor in den originalen Lichtschalter ein Loch zu bohren und eine LED einzusetzen. Dann habe ich aber herausgefunden, dass es in England sogenannte Kit-Car-Schalter gibt, u.a. auch einen Lichtschalter mit Kontroll-Leuchte. Dieser ist, abgesehen von dieser Kontroll-Leuchte, identisch mit dem originalen Mini-Lichtschalter. Kostet mit Versand etwa 20€. Die Schaltung, bestehend aus sechs Dioden vom Typ 1N400x und drei Widerständen, habe ich auf einem Stück Streifenrasterplatine aufgebaut.

Die Widerstandswerte betragen 330 Ohm für die Heckscheibenheizung und 390 Ohm für Licht und Warnblinker. Das habe ich über Ausprobieren herausgefunden und ist Geschmacksache. Wer noch dunkler haben will, kann es mit 470 Ohm versuchen. Heller würde ich nicht gehen, sonst ist der Unterschied zwischen Ein und Aus zu gering. Man kann die Platine auch mit Trimmpotis aufbauen und die Werte nach Gusto einregeln, wird das Platinchen halt ein wenig grösser.

Nach einem Testlauf habe ich das Ganze mitsamt Anschlussplan eingeschrumpft. Man beachte die Kupfer-Öse an dem rosa Kabel, die ist für den entsprechenden Pin am Lichtschalter, da dort keine Anzapfung vorgesehen ist.

Der dicke rote Anschluss geht übrigens an Plus über Zündung. Im Auto siehts dann so aus, wenn die Schalter auf Aus stehen:

und so wenn die Schalter eingeschaltet sind:

Falls sich jemand wundert, warum der ganz rechte Schalter nicht leuchtet: Das ist eigentlich eine Kontroll-Leuchte für die Bremse (welche ganz nebenbei letztens versagt hat, weil der Geber im Bremsflüssigkeitsbehälter korrodiert war), und mit Tastendruck kann man kontrollieren, ob die Birne noch geht. Das muss man aber nicht spontan nachts unterwegs machen. Ausserdem hängt die Birne an Plus und nicht wie die anderen drei an Masse, was den Schaltungsaufwand unnötig erhöht hätte.





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