Beim Motorrad hatte ich mir auch mal den Luftfilter vorgenommen, denn der war mal richtig dreckig. Der besteht aus Schaumstoff und beim Versuch, den Filter in Lösemittel einzuweichen, um den ganzen Dreck auszuspülen, hat sich direkt das ganze Material aufgelöst und in einen schleimigen Schlotz verwandelt. Nicht gut. Aber kein Problem, ich habe ja bestimmt noch einen Luftfilter im Ersatzteilfundus. Richtig, aber da hat sich der Schaumstoff verhärtet wie so Blumensteckzeug und ist bei der ersten Berührung weggekrümelt. Gar nicht gut. Gar nicht gut ist auch die Ersatzteilversorgung für dieses Motorrad, so dass ich mir erstmal einen Ersatzfilter improvisiert habe aus einem Autofilter und Gaffa, wer weiss wann ich ein Ersatzteil auftreibe, oder ich muss Filterschaumstoff als Meterware bestellen und zuschneiden? War dann doch einfacher als erwartet, es gibt ein Teil von einem Zubehöranbieter. Post aus den Niederlanden:

Den hab ich dann mit Filteröl behandelt und eingebaut, was etwas fummelig ist, denn er ist dicker als das Originlateil. Hier zum Vergleich neben dem Provisorium:

Erst mal eine Servicemeldung: So gehört das zusammen mit den Federn und so:

Das ist die zweite Seite, direkt nach dem Öffnen (links. BTW hat der Achszapfen auf dieser Seite ein Linksgewinde). Die erste hatte ich auseinander gerissen ohne genaue Aufzeichnungen, war mir beim Zusammenbau nicht mehr sicher und hatte es prompt falsch gemacht. Durfte ich dann später noch mal öffnen und korrigieren. Hintergrund: Ich musste ja für die letzte HU die Schwinge hinten links austauschen und hatte in der Nachprüffrist-Hektik natürlich keinerlei Zeit, das irgendwie hübsch zu machen bzw. etwas für den Rostschutz zu tun. Deshalb habe ich das jetzt noch mal zerlegt, entrostet, lackiert und noch ein paar Kleinigkeiten erledigt. Im Zuge dessen habe ich das auch auf der Beifahrerseite gemacht. Dabei hatte ich noch gehofft, die Schwinge da wäre noch zu retten gewesen, dem war aber leider nicht so. Die Austausch-Schwingen sind total liederlich mit Farbe angerotzt (was ist das? Plakafarbe?), nach einem Dreivierteljahr und einem Winter ist das schon total rostig. Deshalb muss man das erstmal ordentlich machen:

Alles raus und das Malheur in Augenschein nehmen.

Natürlich muss man im Vorbeigehen noch Rostlöcher zuschweissen:

Am meisten Zeit nimmt wie immer das Beseitigen alten Pfusches in Anspruch. Und immer wieder schade dass man das meiste von den schönen Blechen hinterher gar nicht mehr sieht:

Loch zu, weiter mit der eigentlichen Aufgabe:

Dann wurden ein paar Teile sandgestrahlt und lackiert. Hier sieht man ein paar Neuteile, ein paar aufgearbeitete Altteile und ein paar lila Teile (das sind die PU-Buchsen zur Verbindung des Hilfsrahmens mit der Karosserie):

Und so sieht das dann eingebaut aus:

Das habe ich, wie gesagt, auf beiden Seiten gemacht.
Wermutstropfen am Rande: Ich bin zum ersten Mal bei einer Alt-gegen Neuteile-Austauschaktion um das Pfand beschissen worden. Ich habe die benötigten Teile bei einem Händler in D bestellt - so ganz am Rande sind dessen Preise auf der Webseite nicht aktuell - dann hiess es warten, weil er selbst erst in UK bestellen musste (hätte ich auch selber tun können, wenn ich das vorher gewusst hätte). Nach der Rückgabe der alten Schwinge teilte mir der Händler mit, dass die Schwinge so von den Engländern nicht akzeptiert würde wegen mimimi (Schwinge wird nur akzeptiert, wenn sie eigentlich noch gut ist - wenn sie verschlissen ist und überholt werden muss, wird sie abgelehnt - Catch 22 lässt grüssen). Ich hatte zuerst den deutschen Händler im Verdacht, der hat mir die Schwinge aber zurück geschickt. Ist wohl ein kurzsichtiges Post-Brexit-Geschäftsmodell. Jedenfalls sind ein deutscher und ein englischer Händler auf meiner Blacklist gelandet.
Ich musste mich auch mal um die Infrastruktur kümmern. Die Einfassung der Grube besteht aus L-Profil 50 x 50 x 5. Dieses war aber inzwischen so stark verrostet, dass sich schuppige Rostplatten gebildet haben, welche den Rahmen dann derart nach innen gedrückt haben, dass Teile der Grubenabdeckung geklemmt haben und nur noch mit grossem Kraftaufwand raus und wieder rein gingen:

Deshalb habe ich neues Stahlprofil besorgt und den Rahmen geschweisst, und dann zum Verzinken gegeben. Als der fertig war, habe ich mit Hilfe eines Freundes den alten Rahmen rausgerissen (was sich anstrengender gestaltete als angenommen) und den neuen erst mal eingelegt, zum Einbetonieren war an diesem Tag keine Zeit mehr.

Ein paar Tage später. Einbetoniert. Fertig:

Ersatzteile mit dem 3D-Drucker herstellen - so wichtig. Hier habe ich den Anschlag für den Gaszug aus TPU gedruckt. Das hält schon seit drei Jahren:

Kurz nach Vollendung der Motor-Aktion wollte ich morgens mit der Pegaso zur Arbeit fahren. Weit bin ich nicht gekommen, als ich feststellte, dass Kraftstoff auslief. Der Schlauch war abgerutscht. Da er sich an Ort und Stelle nicht wieder aufstecken liess, bin ich schnell wieder nach Hause gefahren und habe das austretende Benzin aufgefangen.
Ursachenforschung: Das war jetzt schon der dritte neue Benzinschlauch, der nix taugt. Der wurde zwar nicht so schnell steinhart wie der letzte, dafür ist er offenbar auch in der Länge geschrumpft. Problem war nämlich der Verbindungsschlauch zwischen den Tankhälften. Normal verlegt man den in einer Welle und nicht straff, damit man ggf etwas Spielraum zum Hantieren hat. Und ich hab ihn nur so eben wieder auf den Anschluss stecken können.
Zum Glück hatte ich in der Zwischenzeit einen original-NOS-Aprilia-Benzinschlauch organisieren können. Der hat direkt mal ne höhere Wandstärke, so dass die alten Schlauchklemmen nicht mehr gepasst haben :-(
Und sollte der auch versagen, kommt Cohline drauf wie im Auto.

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