Als der R4 neu bei uns war, fiel mir auf, dass bei drei der vier Traggelenke an der Vorderachse die Gummimanschetten in Fetzen hingen (das vierte Traggelenk wurde schon mal ersetzt - zu erkennen daran, dass es verschraubt war. Original ist es am Querlenker vernietet). Ich habe daraufhin die entsprechenden Ersatzteile bestellt. Sie waren von der Firma „Optimal“. Es gibt ja verschiedene Firmen, die Ersatzteile aus der ganzen Welt beziehen und in ihre Packungen tun (die dann, da dieses Umpacken in Deutschland geschieht, die Packungen gern mal mit dem Aufdruck „Germany“ schmücken), die Optimal-Teile gehören offenbar zu den besseren, denn die Gelenke und die Gummimanschetten halten bis heute. Ich will jetzt keinen Rant starten über schlechte und noch schlechtere Autoteile, denn die Qualität kann innerhalb eines Fabrikats schon starken Schwankungen unterworfen sein. Oder ich werde irgendwann später mal abranten… Und später habe ich mal mitgekriegt, dass man die Gummis auch einzeln tauschen kann, auch wenn die nicht leicht zu bekommen sind. Bei ebay gibts einen Bulgaren, der verkauft die nach Grösse zu einem fairen Kurs.
Zur Winterpause Ende 2011 beschloss ich, die Antriebswellen-Simmerringe am Getriebe zu erneuern, um den Ölverlust einzudämmen. Zum Glück kommt man beim R4 von vorn ans Getriebe, nachdem man die Motorhaube abgebaut hat. Aufbocken muss man die Karre trotzdem, um die Antriebswellen abzubauen, aber man muss nicht unterm Auto mit dem schweren Getriebe hantieren.
Leider habe ich kaum Bilder von der Aktion (das ist ein Problem das noch öfter auftauchen wird. Regelmässig vergesse ich das Fotografieren, wenn ich am Werkeln bin).
Vor dem Ausbau des Getriebes muss das Getriebeöl abgelassen werden, sonst gibts eine grosse Sauerei.
Leider kommt man an die Dichtringe nicht von aussen, man muss die grossen Deckel mit den Lagerschalen rausdrehen. Dazu habe ich mir ein sternförmiges Spezialwerkzeug gebaut. Über diese Deckel wird das Differenzial-Lagerspiel eingestellt - man sollte also vor dem Ausbau die exakte Position mit einem Körnerschlag o.ä. markieren (edit: und die Lagerschalen nacheinander aus- und wieder einbauen - nie beide gleichzeitig ausbauen. Sonst muss das Diff neu ausdistanziert werden!). Die Deckel tragen aussen umlaufend in einer Nut einen O-Ring, welcher auch erneuert wird.
Rückseitig am Getriebe zum Motor hin befindet sich ein Blechdeckel. Ich weiss nicht wie der normal aussieht, bei unserem Auto war der etwas verbogen. Ich habe versucht, ihn etwas zu richten, aber obwohl ich beim Wiedereinbau zusätzlich zur Dichtung etwas Dichtmasse verwendet habe, ist er leider nicht ganz dicht geworden.
Nun wo das Getriebe schon mal draussen war, habe ich auch die Kupplung erneuert. Sonst kommt man ja nicht so schön dran. Dabei fiel mir auf, dass die Kupplungsbetätigung schon sehr verschlissen war und bald den Geist aufgegeben hätte:
Ich habe zum Glück gute Gebrauchtteile bekommen - alternativ hätte ich die vorhandenen Teile aufarbeiten müssen.
Nach dem Zusammenbau musste die Kupplung noch eingestellt werden. Das ist fummelig und man muss doch noch unters Auto.
Einen VW Caddy wollte ich eigentlich schon länger haben, nur gab es keine vernünftigen Angebote. Entweder nicht fahrbereiter Kernschrott oder zu Tode getunte Blingbling-Fahrzeuge für sehr viel Geld. Da kam mir Anfang 2013 dieses Angebot über das Fusselforum gerade recht - 900€ für einen fahrbereiten Caddy mit 1 Jahr Resttüv. 1,6er Benziner mit 75PS - sehr schön, ich mag keine Diesel. Und die Anhängerkupplung war auch schon dran. Also haben wir einen kleinen Roadtrip in die Nähe von Hannover gemacht. Hier das Bild aus dem Verkaufs-Thread:
Und das war kurz danach bei uns in der Einfahrt:
Ich habe erstmal nur das nötigste gemacht, reinigen, abschmieren, ein paar kleinere Defekte beheben. Und das übliche bei jedem Neuzugang: Öl+Filter wechseln, neuer Luftfilter, Kerzen und Zündungskram neu. Etwas problematisch war noch der schlechte Leerlauf, das habe ich auch nicht gleich in den Griff bekommen. Inzwischen weiss ich, dass das zumeist auf den kleinen Unterdruckschlauch an der Ansaugbrücke zurückgeht, der bei alten VWs regelmässig porös wird. Und ein VW-Zeichen für den Grill musste noch sein, ich habe es aus einer am Wegesrand gefundenen Radkappe hergestellt:
Vergangenheitsbewältigung die erste. Zum Glück tragen die alten Bilder ein Datum, so dass man den Zeitpunkt des Geschehens einigermassen eingrenzen kann.
Es begab sich im Herbst des Jahres 2010, dass mich meine Freundin anrief, sie könne das Firmenparkhaus nicht mehr verlassen, weil sich kein Gang mehr einlegen lässt. Nachdem wir den Wagen nach Hause geschleppt hatten, ergab sich folgendes Bild: Äusserlich, d.h. am Schaltgestänge, zeigten sich keine Auffälligkeiten. Der Schalthebel hatte jedoch keine definierten "Gänge" mehr, sondern liess sich an jede x-beliebige Position bewegen. Also Getriebedeckel runter (manchmal ist man froh, an einem R4 zu schrauben - das Getriebe befindet sich vor dem Motor, man muss es also nicht ausbauen um den Deckel abzunehmen), und da offenbarte sich der Fehler auch gleich:
(der Pfeil zeigt auf die Stelle, wo normalerweise mit einer speziellen Schraube eine Schaltgabel angeschraubt ist, welche die Bewegungen des Schalthebels auf die Getriebe-Innereien überträgt)
Diese Schraube war abgebrochen, und schlimmer, der abgebrochene Teil ist nach unten ins Getriebe gefallen. Ein Glück, dass er nicht vom Getriebe zerhackstückt wurde oder umgekehrt. Nach Ablassen des Öls ist es mir tatsächlich gelungen, das Reststück mit einem Magneten an einem Draht rauszufischen. Die kaputte Schraube:
Zum Glück habe ich über das R4-Forum ein gebrauchtes Ersatzteil bekommen, sonst hätte ich was improvisieren müssen.
Das Einfüllen des Getriebeöls war natürlich wesentlich einfacher als normal, weil ja der Getriebedeckel noch unten war. Das Aufsetzen des Deckels ist nicht ganz einfach, das Reparaturhandbuch ist dabei hilfreich, weil da drin steht wie die Schaltgestänge positioniert werden müssen. Nach dem Zusammenbau liess sich das Getriebe wieder einwandfrei schalten
Das war eher ein Spontankauf. Für einen Roller habe ich eigentlich gar keine Verwendung. Eine Vespa von der spanischen Post:
Das war im September 2011. Der Roller kam mit spanischen Papieren und einem nicht laufenden Motor, was sich hinterher als kapitaler Motorschaden rausgestellt hat (Riss im Block). Und bevor ich anfing, mit Einzelteilen zu hantieren, hab ich lieber einen kompletten Ersatzmotor gekauft. Der lief auch halbwegs, so dass ich im Jahre 2014 die Vollabnahme machen konnte. Nicht ohne vorher noch ein paar Risse im Trittbrettbereich zu schweissen. Die Einzelsitzbank un der Koffer blieben auch auf der Strecke, ich habe einfach eine Standardsitzbank montiert. Sowohl der Koffer als auch der Sitz brauchen nämlich noch gehörig Zuwendung, was sich mangels Ersatzteilen als schwierig erweist. Letzten Winter habe ich dann noch den Motor zerlegt und neu gedichtet, jetzt läuft er auch fast perfekt.
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