schrauberblog x

Vergangenheitsbewältigung die erste. Zum Glück tragen die alten Bilder ein Datum, so dass man den Zeitpunkt des Geschehens einigermassen eingrenzen kann. Es begab sich im Herbst des Jahres 2010, dass mich meine Freundin anrief, sie könne das Firmenparkhaus nicht mehr verlassen, weil sich kein Gang mehr einlegen lässt. Nachdem wir den Wagen nach Hause geschleppt hatten, ergab sich folgendes Bild: Äusserlich, d.h. am Schaltgestänge, zeigten sich keine Auffälligkeiten. Der Schalthebel hatte jedoch keine definierten "Gänge" mehr, sondern liess sich an jede x-beliebige Position bewegen. Also Getriebedeckel runter (manchmal ist man froh, an einem R4 zu schrauben - das Getriebe befindet sich vor dem Motor, man muss es also nicht ausbauen um den Deckel abzunehmen), und da offenbarte sich der Fehler auch gleich:

(der Pfeil zeigt auf die Stelle, wo normalerweise mit einer speziellen Schraube eine Schaltgabel angeschraubt ist, welche die Bewegungen des Schalthebels auf die Getriebe-Innereien überträgt) Diese Schraube war abgebrochen, und schlimmer, der abgebrochene Teil ist nach unten ins Getriebe gefallen. Ein Glück, dass er nicht vom Getriebe zerhackstückt wurde oder umgekehrt. Nach Ablassen des Öls ist es mir tatsächlich gelungen, das Reststück mit einem Magneten an einem Draht rauszufischen. Die kaputte Schraube:

Zum Glück habe ich über das R4-Forum ein gebrauchtes Ersatzteil bekommen, sonst hätte ich was improvisieren müssen. Das Einfüllen des Getriebeöls war natürlich wesentlich einfacher als normal, weil ja der Getriebedeckel noch unten war. Das Aufsetzen des Deckels ist nicht ganz einfach, das Reparaturhandbuch ist dabei hilfreich, weil da drin steht wie die Schaltgestänge positioniert werden müssen. Nach dem Zusammenbau liess sich das Getriebe wieder einwandfrei schalten