Ich habe mich ja schon mal über Autoradios ausgelassen. Für den MX-5, so dachte ich, hätte ich eine passende Lösung. Ich kaufte vor zwei Jahren das Kienzle CR1122 CD. Alteingesessene deutsche Firma, meint man. Ist aber auch nur gelabelter Chinaplunder. Hier ein Originalbild:
Der Beschreibungstext las sich vielversprechend, "vario colour display" stand da. Leider lässt sich tatsächlich nur das eigentliche Display in der Farbe umstellen (dann aber gleich in 200 Farben, die auch noch unsinnig angeordnet sind), während die ganzen Bedienelemente orange bleiben.
Zusammengefasst:
Plus:
-Front-Aux
-USB (über ausreichend langes Kabel an der Rückseite)
-einstellbar, ob das Gerät mit dem Einschaltknopf an/aus geht oder über Zündung
-dezente Optik
-übersichtliche Bedienung
Minus:
-Bedienelemente wechseln nicht mit der Display-Farbe
-Software-Probleme: Display "friert ein"
-schlechte Verarbeitung
-katastrophaler "Service"
Die letzten beiden Punkte sind auch der Grund, warum ich das Gerät nicht empfehlen kann. Die Geräte-Frontplatte ist mit einer Art Softlack beschichtet, für eine "gummige" Oberfläche. Nach etwa anderthalb Jahren begann dieser Softlack klebrig zu werden, Schmutz blieb haften und es fasste sich unangenehm an. Reinigung brachte keine Abhilfe. Daraufhin nahm ich mit dem Kienzle -"Kundendienst" Kontakt auf*. Dort konnte oder wollte man mir nicht wirklich weiter helfen, man bat mir lediglich an, das Gerät einzuschicken und nach Entrichten einer Service-Pauschale in einer Höhe, die einen wirtschaftlichen Totalschaden dargestellt hätte, repariert (oder getauscht) wieder zu bekommen. Dabei wurde offen gelassen, ob ich das gleiche Problem anderthalb Jahre später wieder bekomme. Meine Bitte nach einem Schaltplan wurde (natürlich) abschlägig beschieden.
Also musste ich das Problem selbst lösen. Als erstes versuchte ich, den Softlack abzulösen, ohne dabei den Kunststoff bzw. die aufgedruckte Beschriftung zu beschädigen. Das gelang mir nicht wirklich. Hier ist das Logo bereits ab:
Verschiedene Lösemittel waren entweder zu harmlos oder zu aggressiv. Am besten funktionierte noch Pinselreiniger, allerdings musste ich die Beschriftung aufgeben. Ausserdem haben sich helle Schmierer gebildet. Deshalb wurde die Frontplatte erst mal schwarz glänzend lackiert:
Ich habe dann eine Datei erstellt, um die Beschriftung mit dem Laser zu gravieren. Dabei kann man ja gleich das Design der Frontplatte etwas aufhübschen:
Leider habe ich die Leistung etwas zu hoch gewählt, so dass der Kunststoff um das Kienzle-Logo etwas aufgeschmolzen ist. Stört aber nur optisch und später schaut man da eh nicht mehr hin. Als nächstes habe ich die gravierten Vertiefungen mit weissem Lack gefüllt.
In der Zwischenzeit hat meine Mitbewohnerin, sie arbeitet in der Fertigung einer Elektrofirma, die ganzen winzigen orangefarbenen SMD-LEDs auf der Frontplatine auf grün umgelötet. Fertig siehts so aus:
Hurra, ein Einzelstück! Hoffentlich wirds jetzt nicht geklaut oder es geht irgend was anderes kaputt…
*) Vor vielen Jahren hat die Firma uvex Motorradhelme mit einer Serie Visiere ausgerüstet, bei denen sich über kurz oder lang die Beschichtung innen abgepellt hat. Wenn man, auch Jahre später, mit solch einem Visier bei uvex aufgetaucht ist, hat man gratis und kommentarlos ein neues Ersatzvisier bekommen. Das nenne ich einen vorbildlichen Umgang mit Fertigungsfehlern und das hätte ich mir so auch für die klebrige Frontplatte gewünscht. Ich hätte sogar eine angemessene Summe für ein Ersatzteil bezahlt, wenn gewährleistet gewesen wäre, dass der Fehler erkannt und behoben ist.
Den Versuch, die Kupplungsflüssigkeit mit Hilfe des Eezibleed zu tauschen, hat der alte Kupplungszylinder nicht überlebt. Genauer gesagt, hat der blecherne Vorratsbehälter nachgegeben. Der war fast durchgerostet, hat die Flüssigkeit ohne Druck noch gehalten, aber unter Druck hats dann Sauerei gegeben. Hier sind die alten Teile:
Und hier kommen die Neuteile. Der Kupplungszylinder ist aus England, da war der billiger als hier. Es hätte auch noch den mit Blechbehälter gegeben, aber ich pfeife auf den originalen Look, das Zeug hat in erster Linie zu funktionieren. Der wäre auch noch ne Ecke teurer gewesen und der Flüssigkeitsstand lässt sich bei dem Kunststoff-Teil auch besser kontrollieren.
Die Dichtungen und das schwarze Blech sind selbstgemacht und der schwarze Deckel ist das aufgearbeitete Altteil.
Mittlerweile ist alles verbaut, entlüftet und es funktioniert.
Normal sieht die Schalterkonsole im Mini ja so aus:
Die Kontroll-Leuchten für Warnblinker und Heckscheibenheizung sind dunkel. Der Lichtschalter hat gar kein Leuchtfeld. Da muss man schon mal genau hin schauen wenn man während der Fahrt im Finstern einen Schalter betätigen will und ist länger als nötig abgelenkt. Das muss sich ändern. Es gibt zwar sogenannte „dash illumination kits“ zu kaufen, aber erstens sind mir die zu teuer und zweitens - wo bleibt da der Spass? Eine erste Version hatte ich schon letzten Herbst am Start, da hatte ich aber einen Denkfehler drin, deshalb hats auch nicht richtig funktioniert. Zurück ans Reissbrett. Schaltplan:
Nicht über das LED-Schaltsymbol wundern, zu dem Zeitpunkt, als der Plan entstand, hatte ich noch vor in den originalen Lichtschalter ein Loch zu bohren und eine LED einzusetzen. Dann habe ich aber herausgefunden, dass es in England sogenannte Kit-Car-Schalter gibt, u.a. auch einen Lichtschalter mit Kontroll-Leuchte. Dieser ist, abgesehen von dieser Kontroll-Leuchte, identisch mit dem originalen Mini-Lichtschalter. Kostet mit Versand etwa 20€.
Die Schaltung, bestehend aus sechs Dioden vom Typ 1N400x und drei Widerständen, habe ich auf einem Stück Streifenrasterplatine aufgebaut.
Die Widerstandswerte betragen 330 Ohm für die Heckscheibenheizung und 390 Ohm für Licht und Warnblinker. Das habe ich über Ausprobieren herausgefunden und ist Geschmacksache. Wer noch dunkler haben will, kann es mit 470 Ohm versuchen. Heller würde ich nicht gehen, sonst ist der Unterschied zwischen Ein und Aus zu gering. Man kann die Platine auch mit Trimmpotis aufbauen und die Werte nach Gusto einregeln, wird das Platinchen halt ein wenig grösser.
Nach einem Testlauf habe ich das Ganze mitsamt Anschlussplan eingeschrumpft.
Man beachte die Kupfer-Öse an dem rosa Kabel, die ist für den entsprechenden Pin am Lichtschalter, da dort keine Anzapfung vorgesehen ist.
Der dicke rote Anschluss geht übrigens an Plus über Zündung. Im Auto siehts dann so aus, wenn die Schalter auf Aus stehen:
und so wenn die Schalter eingeschaltet sind:
Falls sich jemand wundert, warum der ganz rechte Schalter nicht leuchtet: Das ist eigentlich eine Kontroll-Leuchte für die Bremse (welche ganz nebenbei letztens versagt hat, weil der Geber im Bremsflüssigkeitsbehälter korrodiert war), und mit Tastendruck kann man kontrollieren, ob die Birne noch geht. Das muss man aber nicht spontan nachts unterwegs machen. Ausserdem hängt die Birne an Plus und nicht wie die anderen drei an Masse, was den Schaltungsaufwand unnötig erhöht hätte.
Ich musste auch mal die Batterie wechseln. Nachdem irgendwann die Originalbatterie den Geist aufgab, hat einer der Vorbesitzer eine Baumarkt-Batterie reingefummelt, mit der Folge dass die schwarze Teppich-Abdeckung nicht mehr drüber gepasst hat. So hab ich mir erstmal eine PC680 besorgt. Die hat jedoch M6-Schraubanschlüsse. Gibt zwar Pol-Adapter zu kaufen, aber die Verkäufer drehen voll am Rad, verlangen teilweise 15€ und mehr für zwei kleine Metall-Röllchen… Selbst ist der Mann: Von einer kaputten Batterie hab ich die Pole abgesägt und längs durchgebohrt, damit man sie auf die Odyssey schrauben kann:
Das ist zwar ein wenig tricky, weil man die konischen Teile nicht ordentlich einspannen kann, aber irgendwie hab ich es geschafft.
Nächstes Problem: Von der Befestigung hat eine Schraube gefehlt. Als ich nachsehen wollte wieso, ist mir beim Abschrauben des Halters die zweite ebenfalls abgerissen. Dumm nur dass man zum Ausbohren von oben nicht hin kommt. Da hab ich den Halter an eine andere Schraube geschraubt, jetzt passt allerdings der Teppich wieder nicht drüber...
Ein paar Tage später: Der Versuch, die Schrauben von oben auszubohren, ist gescheitert, da man die Bohrmaschine nicht senkrecht ansetzen kann. Dann hab ich mal von unten geschaut und gesehen, dass da nur zwei Sechskantmuttern angepunktet sind, also grosse Ratsche und beherzt angerissen: knack, ab. Dann einfach mit Schraube und Mutter festgeschraubt (ist ein bisschen knifflig mit dem Gegenhalten, wenn man allein ist). Die Halterung habe ich auch noch etwas überarbeitet (leider kein Foto), der Haltebügel ist jetzt jedenfalls ein Stück kürzer. Und der Teppich passt an seine vorgesehene Stelle.
Projekt: Uhr im MX-5 (ist nicht ganz unwichtig, bei uns gibts viele tageszeit-abhängige Tempolimits).
(dieser Beitrag steht mehr oder weniger wörtlich in anderen Foren, ist auch schon was älter).
Der MX-5 kam angeblich mit einer Uhr, die im Original-Werksradio integriert ist, welches keiner mehr hat. Eigentlich wollte ich ein 52-mm-Rundinstrument in die Ecke vom originalen Ablagefach machen. Nur sind diese Uhren nicht billig. Eher zufällig bin ich über die Uhr vom BMW E36 gestolpert. Die sitzt schon in einem Ablagefach und ist billig zu kriegen weil die Freaks alle auf den Bordcomputer umrüsten. Und das Ablagefach passt fast perfekt in den MX-5.
Hier die Arbeiten im einzelnen (Bilder vergrössern mit Rechtsklick):
Mittelkonsole ausbauen ist hier beschrieben
So sieht die gute Uhr aus:
Als erstes ist mal Zerlegen angesagt. Nicht nur damit man das Teil sauber machen kann bis in die Ecken. Das Problem ist dass die Beleuchtung rot ist, was so gar nicht zu der grünen Instrumentenbeleuchtung des Mazda passen mag.
Zerlegung ist easy, weil alles mit Klammern zusammengefügt ist, bei denen man schön sieht wie alles zusammen hält.
Die Innereien der Uhr kann man rausziehen, wenn man mit einem kleinen Schraubendreher die Klammer an dieser Stelle niederdrückt:
Als erstes entnimmt man die Glühlampe (das schwarze runde Ding in der Mitte - auf dem Bild ist sie noch montiert). Um die rote Kappe über der Lampe raus zu bekommen, muss die Platine etwas angehoben werden. Dazu werden die Klammern ausgehängt (rote Pfeile) und die Platine leicht angehoben (vorsichtig - es gehen zwei Drähte zum Uhrwerk - diese nicht beschädigen oder abbrechen!). Dann wird die rote Kappe ausgehakt (grüne Pfeile) und seitlich rausgefummelt. Danach kann man die Platine wieder andrücken, so dass die Haken einrasten:
Ich habe die Lampe dann mit Tauchlack grün gefärbt:
Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge und wirft keine Probleme auf.
Der Anschluss an der Uhr ist wie folgt (wenn man von hinten auf die Uhr schaut):
Bei meiner Uhr war der Stecker dabei - wenn man eine gebraucht ohne diesen Stecker erwischt, lötet man die Kabel am besten direkt an so lange die Uhr noch zerlegt ist. Ich hab die Kabel dann mit dem Anschluss fürs Autoradio verbunden. Hier hilft nur schauen, wie die Anschlüsse bezeichnet sind, das ist je nach verwendetem Adapter/Fabrikat unterschiedlich, aber Dauerplus, Masse und Beleuchtung sollten an jedem Autoradio sein. Zur Not klemmt man die Beleuchtung auf die Aschenbecherbeleuchtung, die ist auch gleich ums Eck.
Nun gehts an den Einbau. Man legt das Ablagefach einfach mal von vorn in die Konsole ein, hält es fest und dreht alles um.
Von hinten reisst man dann am Ablagefach folgendes an: Stärke der Konsole (grüne Linie) und Position des Schraub-Loches (blau). Dadurch ergibt sich die Fläche (orange), wo mit dem Dremel eine Vertiefung angebracht wird, damit man das Ablagefach mittels Schrauben und Beilagscheiben festklemmen kann.

Man dremelt am besten erst die Uhr-Seite raus, da ist es nicht schlimm wenn man zu tief kommt weil man es später nicht sieht.
Auf der Fach-Seite muss man sehr vorsichtig sein.
So soll es fertig aussehen:
Nun hat man noch eine Lücke von 11mm zwischen Ablagefach und Einbaurahmen fürs Autoradio. Man kann bestimmt quick and dirty ein 10er Vierkantholz reinfriemeln (die Länge beträgt 182 mm) und schwarz streichen oder mit Kunstleder bekleben, wobei man dann die Aussparungen für die Haltenasen am Ablagefach mit dem Cutter rausarbeiten muss. Hier habe ich ein Muster angepasst:
Ich habe aber im Fablab Zugriff auf einen Laserschneider, deshalb habe ich die Teile aus Sperrholz ausgeschnitten und das vordere, sichtbare Teil aus schwarzem Acryl. Die Datei für den Laser ist hier.
(kann man bestimmt auch als Mass-Skizze nehmen und die Teile aus Sperrholz aussägen. Muss nicht super-präzise sein weil von dem vordersten Teil die Kanten hinter Ablagefach und Radio-Rahmen verschwinden und die restlichen Teile sieht man eh nicht).
Das oberste Teil ist vorn, sollte aus 3mm Material bestehen. Das mittlere Teil habe ich zweimal ausgeschnitten (3mm und 4mm), wichtig ist dass insgesamt 10 mm Stärke herauskommen. Das dritte Teil wird von hinten dagegen geklebt, die Stärke ist relativ unkritisch. Hier sind die beiden mittleren Teile schon verleimt:
Hier alles zusammen, ich habe beim Einpassen festgestellt, dass die rot schraffierten Flächen noch mit dem Cutter rausgearbeitet werden müssen:
Hier ist die Halterung montiert, das Ablagefach sollte jetzt bombenfest sitzen:
So siehts von vorne aus, noch ohne Einbaurahmen:
und so mit:
Vor dem endgültigen Zusammenbau überprüft man die Funktion. Mittelkonsole wieder einbauen, in umgekehrter Reihenfolge wie Ausbau. Dafür wird man dann mit diesem Anblick belohnt:
Nachtrag: Das funktioniert alles bestens bis dato. Allerdings ist beim Blick auf die Uhr manchmal der Schalthebel im Weg. Vielleicht kann man versuchen, eine England-Version des Ablagefachs zu bekommen, da ist die Uhr links.
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