Ich habe das Motorrad in diesm Jahr sehr spät erst aus der Winterpause geholt, nämlich im Juni. Das hatte zwei Gründe. Zum einen hat gegen Ende der letzten Saison der Hand-Bremszylinder geschwächelt (und über Winter endgültig aufgegeben), und zum anderen war der linke Gabelholm undicht.
Zur Bremspumpe gibts nicht viel zu sagen, da habe ich einfach den Überholsatz für die Brembo PS13 gekauft.
Einbauen ist kein Hexenwerk, eher das Ausbauen - man muss die Staubkappe mit dem darüber liegenden Metallring und dem darunter liegenden Kunststoffring mit einem Haken raus ziehen und dabei nix durcheinander machen, sondern sich genau merken wie alles zusammen war und die Neuteile dann entsprechend einbauen. Und als ich schon am Bremsen entlüften war, habe ich die hintere Bremsflüssigkeit auch gleich erneuert.
Das mit dem Gabelholm war besonders ärgerlich, weil er letztes Jahr schon undicht war. Da habe ich die Gabel zerlegt, Dichtringe ersetzt, Gabelölwechsel war eh mal fällig. Allerdings habe ich einfach die billigsten Gabeldichtringe genommen, war wohl ein Fehler. Ich hatte einfach keinen Bock das ganze noch mal zu machen, Gabel zerlegen ist eine elende Frickelei und das Gepansche mit dem Öl eine Sauerei, muss echt nicht sein. Allerdings hat immer der linke Gabelholm gesabbert, das ist der mit der Bremse, da ist schnelles Handeln angesagt sonst kann man auch gleich noch neue Bremsbeläge mit einplanen. Was ich dieses Mal anders gemacht habe:
- hochwertige Gabeldichtringe gekauft (ariete ARI057)
- den unteren Gabelholm sorgfältig von Rostpickeln und Unebenheiten befreit (die Gabel muss nämlich zum Zerlegen und Zusammenbauen komplett zusammen geschoben werden, wenn sie am unteren Rand aussieht wie Sau macht man sich womöglich die neuen Dichtringe gleich wieder kaputt)
- die Gleitbuchsen in der Gabel erneuert. Letzteres erforderte etwas Recherche, weil niemand mal so Gleitbuchsen für Pegaso GA anbietet. Die Gabel ist aber von Kayaba und wenn man die Buchsen ausmisst und nach Grösse sucht, wird man fündig. Die obere Gleitbuchse (Beschichtung aussen) hat folgendes Mass: 41,7 x 20 x 1 mm (AussenØ x Höhe x Wandstärke), die untere mit der Beschichtung innen 41 x 12 x 2,0 mm (InnenØ x Höhe x Wandstärke), ich habe sie bei S-Tech Racing gekauft und sie passten perfekt. Aus Zeitgründen habe ich bisher nur den linken Gabelholm repariert, und er ist auch dicht bis jetzt.
Und neue Reifen gab es auch. Alt waren sie beide, der vordere näherte sich auch allmählich der Verschleissgrenze, beim hinteren waren feine Risse zu sehen. In der engeren Wahl waren der Heidenau K60 mit etwas grobstolligerem Profil und der Heidenau K76 mit einem Strassenprofil. Ich habe mich für den K60 entschieden, so kann ich ggf auch mal einen Feldweg fahren.
So sieht das Motorrad momentan aus, von der vielen Arbeit sieht man natürlich nur die Reifen:
Was noch zu tun ist: Die Manschette vom Fussbremszylinder hängt in Fetzen, mal sehen ob bzw. wo man das Ersatzteil zum fairen Kurs bekommt.
Bremsen-Odyssee am Mini. Angefangen hats damit, dass die Bremsflüssigkeit weniger wurde, allerdings ohne dass unten irgendwo was ausgelaufen wäre. Das läuft also wohl in den Bremskraftverstärker, weil der Hauptbremszylinder undicht ist. Die Zerlegung bestätigte dies. Also hiess es zuerst, einen Überholsatz zu bestellen und zu verbauen und den Bremsservo zu leeren und zu trocknen. So weit kein Problem. Der HBZ wurde vor dem Einbau mit Hilfe einer Spritze mit Bremsflüssigkeit gefüllt, damit man nicht so viel Luft durch das System schieben muss.
Die Probleme begannen beim Entlüften. Der eine Entlüfternippel am hinteren Radbremszylinder war festgegammelt und riss ab. Angesichts des Preises eines Neuteils lohnt es sich gar nicht, über Ausbohren nachzudenken: Mit Versand für unter 10€. Allerdings hätte ich mir vor der Bestellung Gedanken über den (Innen-)Durchmesser machen sollen - es gibt je nach Modell und Baujahr verschiedene - ich habe zuerst einen falschen bestellt. Hier ist der richtige, schon montiert:
Die Bremse beim Mini ist recht clever aufgebaut, man muss das Handbremsseil nicht aushängen und man kann die Federn auch von Hand einhängen und muss nicht wie ein Ochse mit der Zange dran zerren. Ganz nebenbei kriegt man die Trommel ab ohne dass man das Radlager zerlegen muss (will gar nicht wissen wer sich diesen Schwachsinn bei VW ausgedacht hat).
Nächster Versuch entlüften. Mit dem Eezibleed geht das ja recht schön. Den hinteren Bremskreis zu entlüften war kein Thema. Vorn hat mich das Glück allerdings verlassen - auch hier ist ein Entlüfternippel abgerissen. Hier ist die Angelegenheit leider nicht mit einem Zehner erschlagen. Für Bremssättel im Austausch darf man gern noch eine Null dranhängen. Der abgerissene Nippel liess sich nicht durch Aufschweissen einer Mutter zum Aufgeben überreden, ausbohren brachte auch keinen Erfolg. Der erste bestellte Bremssattel war falsch - diesmal aber nicht mein Fehler. Angeboten wurde ein rechter, geliefert ein linker. Der ging dann zwar retour, aber so was kostet ja auch wertvolle Zeit. Dann habe ich einen Satz gebrauchte ersteigert. Auch hier sass der Entlüfternippel fest, so dass ich ihn erst mal rund gedreht habe. Der Gripzange hatte er dann allerdings nichts mehr entgegen zu setzen. Neuer Nippel wurde vor Ort gekauft. Dann hat auch das Entlüften geklappt. Das ging so glatt, dass ich befürchtete, dass noch irgend was schiefgehen müsse. Dem war dann aber nicht so. Mini fährt und bremst wieder.
Die Tage hab ich mir mal die Innenbeleuchtung vom Caddy vorgenommen. Als erstes habe ich auf der Beifahrerseite einen Türkontakt montiert - da war nämlich nur eine Blindabdeckung, Nutzfahrzeug-Askese. Ein Kabel war natürlich auch nicht da und musste eingezogen werden. Als zweites habe ich die Sofittenlampe durch eine passende LED-Sofitte ersetzt (bei ebay direkt in China bestellt), welche heller ist und dennoch weniger Strom verbraucht:
Als drittes habe ich ein zuvor von mir selbst gebautes Kästchen verbaut:
Damit bleibt das Licht nach dem Schliessen der Türen noch etwa 10 Sekunden an und geht dann sanft aus. Die Schaltung habe ich allerdings nicht selbst ausgedacht, sondern aus dem Internet, und die Werte der Bauteile noch ein wenig angepasst.
Ich habe mich ja schon mal über Autoradios ausgelassen. Für den MX-5, so dachte ich, hätte ich eine passende Lösung. Ich kaufte vor zwei Jahren das Kienzle CR1122 CD. Alteingesessene deutsche Firma, meint man. Ist aber auch nur gelabelter Chinaplunder. Hier ein Originalbild:
Der Beschreibungstext las sich vielversprechend, "vario colour display" stand da. Leider lässt sich tatsächlich nur das eigentliche Display in der Farbe umstellen (dann aber gleich in 200 Farben, die auch noch unsinnig angeordnet sind), während die ganzen Bedienelemente orange bleiben.
Zusammengefasst:
Plus:
-Front-Aux
-USB (über ausreichend langes Kabel an der Rückseite)
-einstellbar, ob das Gerät mit dem Einschaltknopf an/aus geht oder über Zündung
-dezente Optik
-übersichtliche Bedienung
Minus:
-Bedienelemente wechseln nicht mit der Display-Farbe
-Software-Probleme: Display "friert ein"
-schlechte Verarbeitung
-katastrophaler "Service"
Die letzten beiden Punkte sind auch der Grund, warum ich das Gerät nicht empfehlen kann. Die Geräte-Frontplatte ist mit einer Art Softlack beschichtet, für eine "gummige" Oberfläche. Nach etwa anderthalb Jahren begann dieser Softlack klebrig zu werden, Schmutz blieb haften und es fasste sich unangenehm an. Reinigung brachte keine Abhilfe. Daraufhin nahm ich mit dem Kienzle -"Kundendienst" Kontakt auf*. Dort konnte oder wollte man mir nicht wirklich weiter helfen, man bat mir lediglich an, das Gerät einzuschicken und nach Entrichten einer Service-Pauschale in einer Höhe, die einen wirtschaftlichen Totalschaden dargestellt hätte, repariert (oder getauscht) wieder zu bekommen. Dabei wurde offen gelassen, ob ich das gleiche Problem anderthalb Jahre später wieder bekomme. Meine Bitte nach einem Schaltplan wurde (natürlich) abschlägig beschieden.
Also musste ich das Problem selbst lösen. Als erstes versuchte ich, den Softlack abzulösen, ohne dabei den Kunststoff bzw. die aufgedruckte Beschriftung zu beschädigen. Das gelang mir nicht wirklich. Hier ist das Logo bereits ab:
Verschiedene Lösemittel waren entweder zu harmlos oder zu aggressiv. Am besten funktionierte noch Pinselreiniger, allerdings musste ich die Beschriftung aufgeben. Ausserdem haben sich helle Schmierer gebildet. Deshalb wurde die Frontplatte erst mal schwarz glänzend lackiert:
Ich habe dann eine Datei erstellt, um die Beschriftung mit dem Laser zu gravieren. Dabei kann man ja gleich das Design der Frontplatte etwas aufhübschen:
Leider habe ich die Leistung etwas zu hoch gewählt, so dass der Kunststoff um das Kienzle-Logo etwas aufgeschmolzen ist. Stört aber nur optisch und später schaut man da eh nicht mehr hin. Als nächstes habe ich die gravierten Vertiefungen mit weissem Lack gefüllt.
In der Zwischenzeit hat meine Mitbewohnerin, sie arbeitet in der Fertigung einer Elektrofirma, die ganzen winzigen orangefarbenen SMD-LEDs auf der Frontplatine auf grün umgelötet. Fertig siehts so aus:
Hurra, ein Einzelstück! Hoffentlich wirds jetzt nicht geklaut oder es geht irgend was anderes kaputt…
*) Vor vielen Jahren hat die Firma uvex Motorradhelme mit einer Serie Visiere ausgerüstet, bei denen sich über kurz oder lang die Beschichtung innen abgepellt hat. Wenn man, auch Jahre später, mit solch einem Visier bei uvex aufgetaucht ist, hat man gratis und kommentarlos ein neues Ersatzvisier bekommen. Das nenne ich einen vorbildlichen Umgang mit Fertigungsfehlern und das hätte ich mir so auch für die klebrige Frontplatte gewünscht. Ich hätte sogar eine angemessene Summe für ein Ersatzteil bezahlt, wenn gewährleistet gewesen wäre, dass der Fehler erkannt und behoben ist.
Den Versuch, die Kupplungsflüssigkeit mit Hilfe des Eezibleed zu tauschen, hat der alte Kupplungszylinder nicht überlebt. Genauer gesagt, hat der blecherne Vorratsbehälter nachgegeben. Der war fast durchgerostet, hat die Flüssigkeit ohne Druck noch gehalten, aber unter Druck hats dann Sauerei gegeben. Hier sind die alten Teile:
Und hier kommen die Neuteile. Der Kupplungszylinder ist aus England, da war der billiger als hier. Es hätte auch noch den mit Blechbehälter gegeben, aber ich pfeife auf den originalen Look, das Zeug hat in erster Linie zu funktionieren. Der wäre auch noch ne Ecke teurer gewesen und der Flüssigkeitsstand lässt sich bei dem Kunststoff-Teil auch besser kontrollieren.
Die Dichtungen und das schwarze Blech sind selbstgemacht und der schwarze Deckel ist das aufgearbeitete Altteil.
Mittlerweile ist alles verbaut, entlüftet und es funktioniert.
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