Wahrscheinlich ist es niemandem aufgefallen - die Kategorie „Daihatsu Charade“ rechts ohne hinterlegten Inhalt. Das soll sich nun ändern.
Letztes Jahr nach dem Zwischenfall mit der Mini-Kupplung habe ich mir gedacht, es wäre einerseits doof, ein Auto im Winter zu zerlegen und zu reparieren, und es wäre andererseits doof, den restlichen Winter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestreiten (und ich hätte da schon um ein Haar einen Civic ersteigert…)
Deshalb ist mir im März der Charade zugelaufen:
Alter Japaner ohne TÜV, das bedeutet Rost bzw Schweissarbeiten. Hier zB im vorderen Radkasten:
Am Schweller war alle paar cm ein Löchlein. Lieber alles raus und einmal neu.
Auch am hinteren Radkasten gab es was zu tun.
So sieht es von unten aus.
Wer sich wundert, warum das orange ist: das ist die erste Schicht Brantho-Korrux 3 in 1. Das soll man ja in (mindestens) zwei Schichten verarbeiten, und indem ich mit verschiedenen Farbtönen arbeite, kann ich die Deckung gut kontrollieren. inzwischen ist die zweite Schicht drauf, und die ist schwarz.
Wieso zeige ich nur Bilder von der Fahrerseite? Weil die Beifahrerseite noch ganz OK war, da hat sich schon mal jemand am Schweissen versucht. Nicht schön - und irgendwann werde ich das auch noch mal machen müssen, aber für die HU hats erstmal getaugt.
Heckblech war auch nicht mer so toll. Links noch schlimmer als rechts, da war auch die Endspitze betroffen. Jemand hat da mal mit Silikon gearbeitet, und das Zeug schweisst sich doch so schlecht :-(
Da war das Heckblech wieder heil.
So sah das Auto dann kurz nach Bestehen der HU aus - hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Neue Reifen sind drauf, die alten waren vom Profil noch OK, hatten aber Risse. Sind Ganzjahresreifen Kumho Solus Vier. Hätte ich mir so nicht gekauft, aber ein Bekannter hatte die übrig für schmalen Taler. Und es gab noch einen Satz rote Rays-Radmuttern.
Der Heckwischer fehlt nur temporär, bis ich herausgefunden habe, warum er nicht geht. Der Wischermotor ist jedenfalls intakt.
Auch dieser Eintrag ist jetzt nicht aktuell. Es gab dereinst mal schöne neue Teile:
und alte, rostige Teile, die gesandstrahlt oder ersetzt wurden. Eine der Einstellschrauben ist abgerissen, die kam neu, genau so wie der auf dem Bild rechte Querlenkerbolzen, denn der war verbogen. Von dem Kampf, den raus zu bekommen, will ich jetzt mal nicht reden :-(
Ein bekanntes Problem stellen auch die unteren Befestigungs-Schrauben der Federbeine dar, da die Mutter im Querlenker angepunktet ist. Diese Punkte reissen dann ab beim Versuch, diese Schraube nach vielen jahren zu lösen. Man muss sie dann durch eine schmale Öffnung im Querlenker wieder festschweissen.
Die Schutz-Manschetten habe ich auch neu gekauft, da die alten in Fetzen waren. Die sind nicht ganz billig, denn sie sind gleichzeitig die Anschlagpuffer, Weglassen ist daher keine Option.
Was mich an den Konis gestört hat: Dass für die Manschetten unten keine Befestigung vorgesehen ist wie beim Originalfederbein. Ich habe auch keine fertige Lösung gefunden, deshalb habe ich mir Ringe mit dem 3D-Drucker gemacht, über die die Manschette dann drüber gestülpt wird.
Am Federbein. Sie sitzen relativ straff, ich habe sie dennoch mit etwas Kleber gesichert.
Und hier ist dann auch die Manschette drauf. So habe ich mir das vorgestellt.
Hier ist das Ganze dann eingebaut. Wie man sieht, habe ich ein paar Teile entrostet und mit Brantho 3-1 gestrichen. Die Stabigummis sind auch neu, ich habe PU-Buchsen von Superpro verbaut. Die Querlenkergummis sahen noch gut aus, da sah ich keinen Handlungsbedarf.
Die Domlager habe ich auch noch für gut befunden, ich habe sie deshalb aufgearbeitet und schwarz angepinselt. Man muss sie übrigens aufbohren, weil die Koni-Kolbenstangen dicker sind als die originalen. Das ist OK so, das steht auch in der Anleitung von Koni.
Ich fahre die Konis übrigens vorn und hinten auf der unteren Nut - kein Problem. Der Federteller ist zwar recht nah an der Antriebswelle, bisher gab es aber keine Schwierigkeiten deswegen.
Vorderachse, noch nicht ganz komplett. Die Federn sind übrigens original, ich habe sie aber ebenfalls entrostet und neu angestrichen.
Hier stimmt gerade was mit der Bilddarstellung nicht und ich habe keine Idee was. Ich hab nix geändert. Man kann die Bilder aber mit Rechtsklick - Grafik anzeigen sehen.
Edith sagt: Ich habe mei meinem Domain-Anbieter, wo ich meine Bilder ablege, SSL aktiviert. Jetzt sind sie wieder zu sehen.
Muss hier noch was nachholen aus dem Jahre 2016 - nachdem es kaum was an der Technik zu tun gab, kümmerte man sich eben um die Optik (und die Akustik!).
Die Türen waren in einem schlechten Zustand und mir schon länger ein Dorn im Auge. Rostige Stellen, Gammel in den Ecken, speziell den Fensterdichtungen und Risse im Blech um die Spiegelhalterungen - diese Original-LKW-Spiegel sind auf Dauer wohl doch zu schwer. Dazu bieten sie im Werkszustand eigentlich keine Möglichkeit, Lautsprecher vernünftig zu montieren.
Im einzelnen:
Scheiben und -dichtungen ausbauen, gründlich reinigen
Fenstermechanik ausbauen, reinigen, schmieren
Tür ausbauen, dabei untere Schraube abreissen und den Schraubenrest aus dem Scharnier durch aufschweissen einer Mutter rausholen
Vordere untere Ecke entrosten, Blech einschweissen, verschleifen, lackieren, Owatrol in die Falze einbringen
Türhaut innen reinigen, Alubutylmatte einkleben
Kabel ziehen und anschliessen
Neue Türfolie anfertigen und einkleben
alles wieder zusammen bauen
Eine Woche später war die Fahrertür dran, das war etwas weniger Arbeit, u.a. weil ich die Lautsprecherkabel alle schon im Rahmen der Arbeit an der Beifahrertür gezogen hatte.
Die Türpappen habe ich aus MDF-Platte (Schrank-Rückwand) nach Original-Muster neu angefertigt, der Bezug ist oben der gleiche Stoff wie auf den Sitzen und im unteren Bereich Kunstleder. Die Ringe für die Tieftöner sind aus MDF, und auch mit Kunstleder bezogen, sie sind notwendig, um 13er Tieftöner montieren zu können. In der Tür ist einfach kein Platz für den Magneten, denn dahinter läuft ein Teil der Fensterheber-Mechanik.
Kleiner Nachtrag; kurz vor Weihnachten gab es das grosse Grübeln weil von einem Tag auf den anderen der Kupplungs-Druckpunkt deutlich näher ans Bodenblech wanderte. Man konnte so noch fahren, musste das Pedal jedoch ordentlich in den Teppich treten. Ich hatte schon Angst, im Winter den Motor ausbauen zu müssen, dann war es letztlich doch nur eine Kleinigkeit: Der Pin, der das Kupplungspedal mit der Druckstange verbindet, war rausgefallen, weil sich zuvor der Splint verflüchtigt hatte. Eine kurze Suche unter dem Teppich förderte den vermissten Bolzen und den Federsplint zu Tage. Bolzen wider montiert, den ausgeleierten Splint entsorgt und durch einen neuen ersetzt - hey presto, alles funktioniert wieder.
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