schrauberblog x
Dienstag, 29. August 2017

Wie die Zeit vergeht, schon wieder ist die Hauptuntersuchung fällig. Neben den üblichen Vorbereitungen (Motorwäsche, alle Lampen prüfen, Sichtkontrolle), habe ich kleinere Durchrostungen beseitigt. Die meiste Arbeit dabei war, alten Pfusch zu entfernen. Hier am Kofferraumboden. Das rote ist Grundierung, ich hab das später noch schwarz übergepinselt.

Der Prüfer hat dennoch was gefunden, was ich übersehen habe. Zur Reparatur musste die Hinterachse raus, was sich schlimmer anhört als es ist, ich habe sie mit einem grossen Wagenheber allein raus (und später wieder rein) bekommen. Man muss das Handbremsseil aushängen, die Bremsleitung an einem T-Stück lösen und das Batteriekabel komplett ausbauen (was die meiste Arbeit verursacht), weil die Polklemme nicht durch das Loch im Kofferraumboden passt. Wenn ich eine neue gehabt hätte, hätte ich die alte einfach weggezwickt...

Loch an der Achsaufnahme, vorher:

Und nachher. Weil ich ordentlich gemessen hatte, waren die Löcher auch an der richtigen Stelle:

Am vorderen Schweller-Ende gabs auch was zum Schweissen, eigentlich keine grosse Sache, aber auch hier hat das Entfernen alten Pfusches am meisten Zeit gekostet.

Vor zwei Jahren musste das linke Traggelenk eretzt werden, diesmal war das rechte dran. Zum Glück habe ich die Kunststoff-Scheiben aufgehoben, um das Radlager vor Dreck zu schützen.

Shiny bits. Natürlich habe ich beide Traggelenke erneuert, obwohl nur das untere bemängelt wurde.

Da wäre auch beinahe mit dem Paketversand was schief gelaufen. Ist aber noch mal gut gegangen, und ich habe die ohnehin sehr knappe Frist zur Nachuntersuchung einhalten können. Ergebnis: HU bestanden. Danach habe ich das Auto gleich wieder zerlegt, dazu demnächst mehr.





Freitag, 11. August 2017

Meine Mitbewohnerin hat sich beschwert, dass sie schon wieder von einem LKW übersehen und auch überhört worden ist und daher eine lautere Hupe nicht schlecht wäre. Ich dachte zuerst an eine italienische Druckluft-Fanfare, aber die Befestigungsmöglichkeiten sind nicht so gut, wie es der erste Blick in den doch relativ leeren Motorraum vermuten lässt. In der Bastelkiste lagen aber auch noch ein Paar schöner Hella-Hörner, die dann besser unterzubringen waren. Ich habe ein Halteblech geschweisst mit zwei Winkeln (sieht man schlecht auf dem Bild durch die Belichtung). Dieses Blech nutzt vorhandene Löcher, es muss also nicht gebohrt werden und man kann ggf. spurlos auf den Originalzustand zurückrüsten.

Dann galt es noch Kabel zu ziehen - ein 0,5mm² vom originalen Hupenkabel zum Relais und 4mm² vom Relais zu den neuen Hörnern. So sieht das ganze fertig eingebaut aus:





Donnerstag, 10. August 2017

Ich wollte den "Spiegelei-Effekt" bei den vorderen Blinkern loswerden. Was nicht so ganz einfach ist, es muss auf jeden Fall gebastelt werden. Man hat im Prinzip zwei Möglichkeiten:

  1. Man zerlegt die Europa-Blinker und nimmt die orangefarbene Blende raus.
  2. Man nimmt US-Miata-Blinker und macht ein Loch fürs Standlicht rein.

Da originale Blinker offenbar aus Goldstaub sind, und nicht wie bei den meisten anderen Autos für ganz kleines Geld verscherbelt werden, hat es eine Weile gedauert, bis ich zwei Blinker zum Zerbasteln innerhalb meiner Preisvorstellung aufgetrieben hatte. Und da es sich um einen Euro- und einen US-Blinker handelte, konnte ich beide oben beschrieben Arbeitsmethoden anwenden. Den Euro-Blinker zu zerlegen ist theoretisch ganz einfach. Das Glas wird durch Haltenasen gesichert und ist zusätzlich durch eine Dichtmasse verklebt. Man erhitzt den ganzen Blinker auf etwa 80°C, ich hab ihn dazu in die Öffnung vom Kachelofen gelegt und die Temperatur mit dem Bratenthermometer überwacht. Dann hakt man die Nasen mit einem passenden Schraubendreher aus, zieht den Blinker entzwei, schraubt die orangefarbene Blende raus (Kreuzschlitz!), und setzt den noch warmen Blinker wieder zusammen, so dass die Haltenasen wieder einrasten. Fertig. Beim Miatablinker ist die Stelle für das Standlicht schon angegossen, man muss nur ein 13er Loch bohren und die beiden Vertiefungen für das Bajonett der Standlichtfassung reinfeilen. Aufgepasst: Wenn das Loch fertig ist (orange Linie) muss der erhabene (grün schraffierte) Teil unbedingt auf das Niveau vom Gehäuse runter geschliffen werden (Dremel), sonst zerstört man die Standlichtfassung beim Versuch sie festzudrehen. Ich hatte zum Glück noch eine übrig.

So sah es vorher aus:

Und so nachher. Da sind jetzt Diadem-Lampen drin, die haben so einen bläulichen Schimmer. Ich finds okay, aber vielleicht teste ich auch mal Chrom-Lampen, die sollten dann gar nicht farbig sein.

Nur so am Rande: Diese silbernen Leuchtmittel haben versetzte Pins für die Bajonettfassung, man muss also einen davon flach feilen, sonst passen sie nicht in die Fassung.





Montag, 19. Juni 2017

Wahrscheinlich ist es niemandem aufgefallen - die Kategorie „Daihatsu Charade“ rechts ohne hinterlegten Inhalt. Das soll sich nun ändern. Letztes Jahr nach dem Zwischenfall mit der Mini-Kupplung habe ich mir gedacht, es wäre einerseits doof, ein Auto im Winter zu zerlegen und zu reparieren, und es wäre andererseits doof, den restlichen Winter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bestreiten (und ich hätte da schon um ein Haar einen Civic ersteigert…) Deshalb ist mir im März der Charade zugelaufen:

Alter Japaner ohne TÜV, das bedeutet Rost bzw Schweissarbeiten. Hier zB im vorderen Radkasten:

Am Schweller war alle paar cm ein Löchlein. Lieber alles raus und einmal neu.

Auch am hinteren Radkasten gab es was zu tun.

So sieht es von unten aus.

Wer sich wundert, warum das orange ist: das ist die erste Schicht Brantho-Korrux 3 in 1. Das soll man ja in (mindestens) zwei Schichten verarbeiten, und indem ich mit verschiedenen Farbtönen arbeite, kann ich die Deckung gut kontrollieren. inzwischen ist die zweite Schicht drauf, und die ist schwarz.

Wieso zeige ich nur Bilder von der Fahrerseite? Weil die Beifahrerseite noch ganz OK war, da hat sich schon mal jemand am Schweissen versucht. Nicht schön - und irgendwann werde ich das auch noch mal machen müssen, aber für die HU hats erstmal getaugt.

Heckblech war auch nicht mer so toll. Links noch schlimmer als rechts, da war auch die Endspitze betroffen. Jemand hat da mal mit Silikon gearbeitet, und das Zeug schweisst sich doch so schlecht :-(

Da war das Heckblech wieder heil.

So sah das Auto dann kurz nach Bestehen der HU aus - hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Neue Reifen sind drauf, die alten waren vom Profil noch OK, hatten aber Risse. Sind Ganzjahresreifen Kumho Solus Vier. Hätte ich mir so nicht gekauft, aber ein Bekannter hatte die übrig für schmalen Taler. Und es gab noch einen Satz rote Rays-Radmuttern.

Der Heckwischer fehlt nur temporär, bis ich herausgefunden habe, warum er nicht geht. Der Wischermotor ist jedenfalls intakt.





Donnerstag, 30. März 2017

Auch dieser Eintrag ist jetzt nicht aktuell. Es gab dereinst mal schöne neue Teile:

und alte, rostige Teile, die gesandstrahlt oder ersetzt wurden. Eine der Einstellschrauben ist abgerissen, die kam neu, genau so wie der auf dem Bild rechte Querlenkerbolzen, denn der war verbogen. Von dem Kampf, den raus zu bekommen, will ich jetzt mal nicht reden :-(

Ein bekanntes Problem stellen auch die unteren Befestigungs-Schrauben der Federbeine dar, da die Mutter im Querlenker angepunktet ist. Diese Punkte reissen dann ab beim Versuch, diese Schraube nach vielen jahren zu lösen. Man muss sie dann durch eine schmale Öffnung im Querlenker wieder festschweissen.

Die Schutz-Manschetten habe ich auch neu gekauft, da die alten in Fetzen waren. Die sind nicht ganz billig, denn sie sind gleichzeitig die Anschlagpuffer, Weglassen ist daher keine Option. Was mich an den Konis gestört hat: Dass für die Manschetten unten keine Befestigung vorgesehen ist wie beim Originalfederbein. Ich habe auch keine fertige Lösung gefunden, deshalb habe ich mir Ringe mit dem 3D-Drucker gemacht, über die die Manschette dann drüber gestülpt wird.

Am Federbein. Sie sitzen relativ straff, ich habe sie dennoch mit etwas Kleber gesichert.

Und hier ist dann auch die Manschette drauf. So habe ich mir das vorgestellt.

Hier ist das Ganze dann eingebaut. Wie man sieht, habe ich ein paar Teile entrostet und mit Brantho 3-1 gestrichen. Die Stabigummis sind auch neu, ich habe PU-Buchsen von Superpro verbaut. Die Querlenkergummis sahen noch gut aus, da sah ich keinen Handlungsbedarf. Die Domlager habe ich auch noch für gut befunden, ich habe sie deshalb aufgearbeitet und schwarz angepinselt. Man muss sie übrigens aufbohren, weil die Koni-Kolbenstangen dicker sind als die originalen. Das ist OK so, das steht auch in der Anleitung von Koni. Ich fahre die Konis übrigens vorn und hinten auf der unteren Nut - kein Problem. Der Federteller ist zwar recht nah an der Antriebswelle, bisher gab es aber keine Schwierigkeiten deswegen.

Vorderachse, noch nicht ganz komplett. Die Federn sind übrigens original, ich habe sie aber ebenfalls entrostet und neu angestrichen.





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