schrauberblog x
Sonntag, 17. Dezember 2023

Sitzbank neu beziehen. Ist spätestens dann erforderlich, wenn der alte Bezug brüchig wird, sich dadurch mit Wasser voll saugt und man dann einen nassen Hintern bekommt.
Hab in der Vergangenheit schon welche neu bezogen, ist kein Spass, aber machbar. Schön, wenn man im Zubehörhandel bereits modellspezifisch zugeschnittene Bezüge kaufen kann. Das ist bei der Pegaso leider nicht der Fall. Bei der Farbvariante, die ich habe, kommt die Sitzbank original mit lila Material, und nimmt den Farbton von der Tankverkleidung auf. Man kann es ein wenig bei diesem Prospektbild erkennen:

Vor vielen Jahren hatte ich den Bezug schon mal ersetzt, dazu hatte ich mir in einem Stoff-Geschäft Kunstleder besorgt. Vorteil: Dieses Material war elastisch und liess sich gut verarbeiten und um die Ecken ziehen. Nachteil: War wohl eher für indoor-Möbelbau gedacht und war nicht sehr UV-beständig und hat sich mit der Zeit verfärbt. Ursprünglich war der Farbton zu rötlich, verfärbte sich immer mehr in Richtung blau, hatte kurzzeitig mal einen passenden Farbton und - bevor sich das Material auflöste - endete es dann farblich etwa hier (altes Streetview-Bild):

Diesmal habe ich mir extra als "lila" angebotenes Sitzbank-Material im Motorrad-Zubehör-Handel besorgt. Leider war der Farbton wieder nicht OK, diesmal aber zu blau (und zu hell). Das Material fühlt sich viel kräftiger und störrischer an und die Verarbeitung war entsprechend unlustig. Ich dachte mittendrin schon, ich bekomme es nicht faltenfrei hin. Hat auch ewig gedauert, weil man immer nur stückweise arbeiten konnte: mit Pattex einstreichen, ablüften lassen, mit dem Fön erwärmen, mit aller Kraft um die Ecken ziehen, festkleben, antackern. Ist dann aber doch gut geworden:

Vom aprilia-Logo habe ich Schablonen mit dem Schneidplotter angefertigt, drum herum abgeklebt und mit Lexan_Farbe (das ist die für RC-Car-Karosserien) in mehreren Durchgängen angesprüht, bis das Weiss einigermassen deckend war. Die Kanten sind etwas franzig geworden, das ist wohl der Narbung des Materials geschuldet. Wenn man nicht zu nah ran geht, siehts aber gut aus.





Freitag, 1. Dezember 2023

Obwohl der Kühlerschlauch neu war (Gates, kein Noname-Plunder), hatte der Kühler am unteren Anschluss ein wenig geweint. Vielleicht hat ja der Chinesium-Kühler einen weg? Vielleicht hab ich ja auch beim Enfüllen gekleckert und das sammelt sich an der tiefsten Stelle, wer weiss. Jedenfalls habe ich testweise wieder auf einen (gebrauchten) Originalkühler umgebaut:

Vorher habe ich aber noch eine Ablass-Schraube eingelötet, so kann man (halbwegs) kontrolliert das Kühlmittel ablassen und saut nicht grossflächig unterm Auto rum, weil man den unteren Schlauch vom Kühler abziehen muss.

Ich habe dann noch eine neue grössere Schlauchschelle am unteren Anschluss verbaut (d.h. mit breiterem Band), bei der Probefahrt (halbe Stunde stop-n-go bei 30°) war dann scheinbar alles dicht - zumindest ist der Kühlmittelstand nicht sichtbar gesunken.
Hat immer dann aber immer noch leicht getropft. Habe herausgefunden, dass die Undichtigkeit woanders war als ich sie vermutete. Hab ein paar Schlauchschellen nachgezogen, hoffentlich hilfts. Man kann immer noch einen Tropfen Kühlmittel sehen, das sind aber möglicherweise nur die Reste, die aus irgendwelchen Ritzen zusammenlaufen. Man kommt da auch sehr bescheiden dran zum abwischen/säubern.





Dienstag, 28. November 2023

Letztens beim Fahren hat es leicht nach Kühlmittel gerochen. Heizung und -schläuche waren kalt und dicht und ein kurzer Check am Zielort ergab zunächst nichts verdächtiges. Wieder zuhause hats dann aber getropft. Ich konnte nicht ausmachen, wo genau die Undichtigkeit war und ich hatte zuerst die Wasserpumpendichtung in Verdacht. Auch ein Froststopfen sah nicht mehr gut aus, er hat zwar noch nicht geweint, aber es haben sich schon verdächtige Kristalle gebildet. Also raus damit. Ich konnte easy ein Loch mit dem Schraubendreher reinstechen.

Die Wasserpumpe war erst acht Jahre alt und letzten Endes war sie das undichte Teil. Da hilft das ganze "high performance cast-iron impeller" nix, wenn der Rest Schrott ist.
I'm looking at you, Minispares.
Wellendichtung hin, Gehäuse total verwatzt und oxidiert.

Deshalb gibts erstmal Neuteile. Die Wasserpumpe ist von Hepu, die werben mit "Made in Germany", auf dem Karton steht davon aber nix ;-) Ist aber nicht baugleich mit der Minispares-Pumpe. Man darf also hoffen, obwohl das Pumpenrad "nur" aus Blech ist. Der grosse Schlauch ist von Gates. Der alte war noch OK, aber schon etwas verhärtet und an einer Stelle auch angeschabt. Der neue ist etwas zu lang und muss noch passend zugeschnitten werden. Der kleine Schlauch ist ein NOS Originalteil, kürzer als der alte, passt aber. Den Froststopfen habe ich von Minispares, obwohl ich da nix mehr bestellen wollte. Aber das waren die einzigen, die einen zölligen Stopfen zum guten Preis und akzeptablen Versandkosten liefern konnten. Das Reduzierstück (5/8 auf 1/2) wiederum war in zöllig nicht zum fairen Kurs aufzutreiben. Also habe ich eins in 16-14 mm besorgt und die 14mm-Seite noch etwas abgedreht. Das passt jetzt auch und weil es aus Messing ist, sollte es nicht mehr weggammeln.

Den Froststopfen habe ich eingesetzt und die Wasserpumpe ist auch schon an Ort und Stelle.

Wieder zusammen gebaut war es aber immer noch minimal undicht. To be continued…





Samstag, 25. November 2023

Das Heckfenster war trüb und vergilbt deshalb habe ich mir ein billiges Polierset für Klarglas-Scheinwerfer bestellt.

Das ist natürlich gelogen, das geht weder quick noch easy. Das Set enhält je zwei Schleifblätter in den Körnungen 800, 1200 und 2000, einen Schleifteller mit Klett für die Bohrmaschine, einen Polierschwamm für den Schleifteller, zwei Beutel mit Polierpaste und zwei Beutel mit UV-Schutz-Lack. Laut Anleitung muss man nass schleifen, erst mit 800, dann 1200, dann 2000, und dann polieren mit der Paste. Und hier ist auch das Problem: Das beigelegte Schleifpapier reicht vielleicht gerade so für zwei Scheinwerfer und ist auch von ganz mieser Qualität, es löst sich beim Nass-Schleifen nach und nach auf. Wenn man was grösseres vor hat so wie ich, besorge man vorher noch entsprechendes Schleifmaterial in guter Qualität. Hier ist die Scheibe nach dem Schleifen, der Gilb ist schon komplett verschwunden:

Das Polieren wiederum geht erstaunlich gut und man braucht für die ganze Scheibe nur einen Beutel Paste. Und ich gebe zu: ich habe noch einen kleinen Druckluft-Schleifer von 3M, mit dem kommt man dann gut in die Ecken. Insgesamt finde ich das Ergebnis nach dem Polieren gut:

Man darf natürlich nicht zu nahe ran gehen, dann sieht man noch feine Schleif-Riefen, die kommen vermutlich von dem schlechten Schleifpapier. Und man müsste auch noch von innen polieren, da haben sich im Lauf der Jahre auch Kratzer und Beschädigungen gebildet, die man jetzt gut von aussen erkennt.
Ich habe dann den beiliegenden UV-Schutz aufgetragen. Mega Fehler. Das Zeug verläuft nicht und bildet fiese Schlieren, die nach dem Trocknen richtig übel aussehen. Wenn man das auf einen Scheinwerfer schmiert, jagt einen der Kesselprüfer mit Sicherheit vom Hof. Hab ein paar Tage gewartet, bis das Zeug getrocknet ist und habe es dann in mühevoller Kleinarbeit wieder runter geschliffen. Habe mich sehr geärgert. Hab mir aber zuvor Schleifpapier aus deutscher Fertigung besorgt und siehe da - da reicht dann eine Schleifscheibe für das komplette Fenster und vermutlich noch für ein zweites. Am Ende sah es wieder aus wie auf dem letzten Bild und gut ist.





Freitag, 24. November 2023

Ich habe mir endlich mal eine Nietmutternzange gekauft, nachdem mich die Befestigung des Kühlergrills eigentlich von Anfang an genervt hatte. Der wird ja eigentlich mit Blechschrauben in die Frontmaske gespaxt. Nun muss man den für diverse Wartungs- und Reparaturarbeiten gelegentlich mal abbauen und mit der Zeit werden die Löcher immer grösser und die Schrauben halten nicht mehr richtig. Ich hatte ja mal Alublechstücke zugeschnitten, ein Loch hinein gebohrt, Gewinde geschnitten und von hinten an der Frontmaske festgeklebt. Das ging ne ganze Weile recht gut, aber der Kleber löst sich irgendwann und es artet in üble Fummelei aus bzw man fängt dann an Schrauben wegzulassen…
Ich hatte die Wahl zwischen Billo-Teil (~30€) und Marken-Teil (~90€) und habe mich ungewöhnlicherweise für das Billig-Werkzeug entschieden. Hintergrund: Ich brauch das selten. Die acht Muttern beim Mini wirds wohl halten und wenn nicht kann ich es immer noch reklamieren und das gute Werkzeug kaufen. Spoiler: es hat gehalten. Und es hat sogar ganz gut funktioniert. Jetzt ärgere ich mich ein wenig, dass ich das nicht schon früher gemacht habe.





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