…oder "das sah anfangs wie eine gute Idee aus"
Der Doppelscheinwerfergrill war mehrfach gebrochen und es stellte sich die Frage, wie man weiter damit verfahren soll. Ich hatte seit langem noch ein Streckmetall-Racinggitter "Kevins finest" rumliegen und dachte, dass man das mal verbauen könnte. Ich habe dann angefangen, die Lamellen aus dem Grill rauszusägen, - brechen, -schleifen, etc. Das hat natürlich wesentlich länger gedauert als gedacht, auch mussten noch ein paar Bruchstellen mit der Lötpistole wieder zusammen geschmurgelt werden (was erstaunlich gut funktioniert hat), und irgendwann konnte ich den Grill grundieren:

Dann wurde das Gitter zugeschnitten, eingepasst und mit Sikaflex verklebt:

Direkt nach dem Einbau sah es auch gut aus:

Man sollte nicht zu nahe ran gehen:

Leider hält der schwarze Lack nur so mittelgut und hat bereits begonnen, sich zu lösen. Hab erstmal keine Lust, da direkt wieder bei zu gehen, mal nach dem Winter abwarten. Ich seh schon die nächste Eskalationsstufe: schwarzes Wabengitter aus Kunststoff vom Chinamann.
Hmm. Da war ich etwas enttäuscht. Ich dachte, dass das mehr knallt. Das hab ich mir anders vorgestellt. Sieht irgendwie aus als hätte ich eine Baumarkt-Radkappe lackiert. Erst mal etwas setzen lassen, momentan sind eh die Winterräder drauf, mal sehen wie es mir im Frühling gefällt. Zur Not kann ich immer noch schwarz drüber pinseln.

Edith merkt an: Es handelt sich um Ral 4006 verkehrspurpur, darauf Montana Glitter Amethyst, darauf Klarlack

Eigentlich ging es nur darum, ein paar kleine Undichtigkeiten am Kühlsystem zu beseitigen. So war der Wasserflansch am Kopf verzogen - kein Wunder, dass der auch mit einem neuen Dichtring noch geweint hat. Auch das Heizungsventil ist leicht feucht - das beobachte ich erst mal. Dann wurde das Kühlsystem gespült und es gab neues Kühlmittel. Und überhaupt:

Das ist Montana Hologram Glitter.

Ich hatte schon lange auf dem Zettel, beim R4 mal die Bremsflüssigkeit zu erneuern. Das prokrastiniert man gern so lange es auch so funktioniert. Nachdem jedoch beim Mini mitten im Winter ein Radbremszylinder den Geist aufgegeben hatte, dachte ich, man könnte auch hier mal die Bremserei in Augenschein nehmen:

Ich hab erstmal eine Seite zerlegt um zu schauen, was da eigentlich verbaut ist - da hat sich im Laufe der Bauzeit und je nach Ausstattung einiges geändert, zB die Durchmesser der Radbremszylinder. Also habe ich erst mal gemessen und dann direkt eine Runde Neuteile bestellt:

Jede Menge Dreck:

Ja, kann man mal neu machen. Die vorderen Schläuche trugen einen Datumsstempel von 1975:

Die Radbremszylinder hatten es auch hinter sich. Ein Kolben war fest. Ein Wunder, dass letztes Jahr die HU bestanden wurde...

Schlamm! WTF!

Die Bremsrohre waren noch in einem erstaunlich guten Zustand und mussten nicht ersetzt werden (ich habe schon öfter gehört, dass Renault da recht widerstandsfähiges Material verbaut hat), allerdings hat irgend ein Gimpel die Sechskante der Verschraubungen an den hinteren Radzylindern dollgedreht - den Spuren nach zu urteilen mit einer Kombizange. Ich hab sie dann auf 3/8 Zoll zurück- und wieder sechskantig gefeilt.
Das Auto hält ein paar schraubertechnische Gemeinheiten bereit: Die vorderen Bremsschläuche muss man im ausgebauten Zustand an die Radzylinder schrauben (und zum Einbau dann die Entlüfterschraube entfernen), im eingebauten Zustand kommt man im Leben nicht mit Werkzeug an den Sechskant. Vorn muss man auch die Befestigungsschrauben der Bremsankerplatte lockern, sonst kommt man nicht an die Schrauben des Radbremszylinders. Hinten gehts gerade so, wenn man einen hochwertigen Ringschlüssel mit dünn ausgearbeitetem Ring benutzt. Dafür kommt man mit dem Spezialwerkzeug nicht an die vorderen Einstellvierkante, da braucht man einen simplen Gabelschlüssel und muss hoffen, dass der Vierkant noch vierkantig ist…
Und beim Entlüften gabs Sauerei, weil ich den Deckel vom Eezybleed nicht fest genug auf den Vorratsbehälter geschraubt hatte. Aber jetzt funktioniert wieder alles.
Hauptuntersuchung, Nachklapp die zweite. Schwingenlagerung hat Spiel. So weit, so schlecht. Der Ausbau war eher undramatisch, nur eine Schraube abgerissen. Und die auch nicht bündig, so dass ich was anschweissen und den Schraubenrest so lösen und raus drehen konnte.

Ich hätte das Ersatzteil auch schon wieder drin, wenn, ja wenn. Die Schwingenlagerung ist Uralttechnik, mit einem Nadellager und einer Bronzebuchse, muss man auf Mass aufreiben. Das kann man nicht selber machen, also bestellt man überholte Schwingen im Austausch. Ich hab am Telefon extra noch gefragt, ob die Schwinge einbaufertig ist, Antwort ja, bei der Lieferung fehlte allerdings die komplette Achse. Erneuter Anruf, ja schicken wir gleich raus, ich wartete einige Tage, ist ja nicht so, dass Zeitdruck herrscht… Immerhin kann man dem Prüfer nicht vorwerfen, er wäre kleinlich:

Nun irgendwann sind die Fehlteile eingetroffen. Alles so schön neu hier (mit Achse):

So siehts dann eingebaut aus:

Neue Plakette gabs dann ohne weitere Diskussion.
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