schrauberblog x

Ich hab mal sich zersetzende Gummitüllen am Rechner nachgebaut und aus TPU 3D-gedruckt:





Schön, wenn man kleine Defekte einfach so zu Hause beheben kann. Auch schön, wenn man in der Zwischenzeit mit montiertem Reserverad rumfahren kann.





Hab mich mal um den Scheinwerfer am R4 gekümmert. Richtig schlecht war der nicht und der Rost ist schon da seit wir das Auto haben. Aber der Kesselprüfer hats beim letzten mal angesprochen, und als mir ein günstiger Scheinwerfer über dem Weg lief, hab ich den gekauft.

Die Art und Weise der Scheinwerferbefestigung erschliesst sich nicht auf den ersten Blick, deshalb habe ich den kompletten Lampentopf ausgebaut, damit ich auf der Werkbank weiter arbeiten kann. Dabei habe ich - natürlich - Rost entdeckt und den grosszügig mit Owatrol eingepinselt - sicherheitshalber gleich auf beiden Seiten.

Der Zusammenbau war dann nur noch ein Stück Kuchen. Die Alubrille wird übrigens nur durch umgebogene Laschen befestigt (und muss zum Scheinwerfer-Ein- bzw. Ausbau unbedingt ab). Oft kann man das nicht machen. Fertig:





Ich hatte schon lange auf dem Zettel, beim R4 mal die Bremsflüssigkeit zu erneuern. Das prokrastiniert man gern so lange es auch so funktioniert. Nachdem jedoch beim Mini mitten im Winter ein Radbremszylinder den Geist aufgegeben hatte, dachte ich, man könnte auch hier mal die Bremserei in Augenschein nehmen:

Ich hab erstmal eine Seite zerlegt um zu schauen, was da eigentlich verbaut ist - da hat sich im Laufe der Bauzeit und je nach Ausstattung einiges geändert, zB die Durchmesser der Radbremszylinder. Also habe ich erst mal gemessen und dann direkt eine Runde Neuteile bestellt:

Jede Menge Dreck:

Ja, kann man mal neu machen. Die vorderen Schläuche trugen einen Datumsstempel von 1975:

Die Radbremszylinder hatten es auch hinter sich. Ein Kolben war fest. Ein Wunder, dass letztes Jahr die HU bestanden wurde...

Schlamm! WTF!

Die Bremsrohre waren noch in einem erstaunlich guten Zustand und mussten nicht ersetzt werden (ich habe schon öfter gehört, dass Renault da recht widerstandsfähiges Material verbaut hat), allerdings hat irgend ein Gimpel die Sechskante der Verschraubungen an den hinteren Radzylindern dollgedreht - den Spuren nach zu urteilen mit einer Kombizange. Ich hab sie dann auf 3/8 Zoll zurück- und wieder sechskantig gefeilt.
Das Auto hält ein paar schraubertechnische Gemeinheiten bereit: Die vorderen Bremsschläuche muss man im ausgebauten Zustand an die Radzylinder schrauben (und zum Einbau dann die Entlüfterschraube entfernen), im eingebauten Zustand kommt man im Leben nicht mit Werkzeug an den Sechskant. Vorn muss man auch die Befestigungsschrauben der Bremsankerplatte lockern, sonst kommt man nicht an die Schrauben des Radbremszylinders. Hinten gehts gerade so, wenn man einen hochwertigen Ringschlüssel mit dünn ausgearbeitetem Ring benutzt. Dafür kommt man mit dem Spezialwerkzeug nicht an die vorderen Einstellvierkante, da braucht man einen simplen Gabelschlüssel und muss hoffen, dass der Vierkant noch vierkantig ist…
Und beim Entlüften gabs Sauerei, weil ich den Deckel vom Eezybleed nicht fest genug auf den Vorratsbehälter geschraubt hatte. Aber jetzt funktioniert wieder alles.





Bei der Unterdruck- oder was-weiss-ich-Verschlauchung zwischen Luftfilter, Vergaser und Ventildeckel befindet sich ein Abzweigstück aus Kunststoff. Dieses ging irgendwann mal entzwei, vermutlich aus Altersschwäche. Ich dachte erst, man könne da einen passenden Standard-Abzweig verwenden, aber den gibts nicht, wohl aufgrund der speziellen Form. Hab ich halt kurzerhand ein passendes Teil aus Messingrohr zusammen gelötet.

Auch die Heckklappendichtung kam mal neu, die alte hatte sich im wahrsten Sinn des Wortes verkrümelt. Alte entfernen, neue ankleben, so war es gedacht und wurde in der Vergangenheit bei den Türen auch genau so praktiziert. Nun ganz so einfach war es dann nicht, denn an der Unterkante gab es nichts mehr zum Ankleben, da musste erst wieder gesundes Blech angeschweisst werden. Leider nur ein Bild: