schrauberblog x
Sonntag, 5. November 2023

Die Schlange ist tot, bzw. Saisonstart musste verschoben werden. Habe beim Fahren festgestellt, dass die Lenkung ruckelig ist. Kontrolle ergab, dass im Vorratsbehälter kein Servoöl mehr war, dafür einiges im Motorraum (und auch bei meiner Firma in der Einfahrt). Als erstes hatte ich den Hochdruckschlauch von der Servopumpe zum Lenkgetriebe im Verdacht. Der war es jedoch nicht. Dann konzentrierte ich mich auf die Verschlauchung der Rücklaufleitung.

Die Schläuche waren zwar nicht mehr schön, der Übeltäter war jedoch die Kühlschlange aus Stahlrohr, die war einer Stelle durchgerostet:

Jetzt hatte ich mehrere Optionen.
Option 1: Das rostige Stück abschneiden und ein längeres Stück Schlauch anschliessen.
Vorteil: geht schnell und kostet nix, genug passenden Schlauch hätt ich sogar da
Nachteil: Ist ein Provisorium - die Kühlschlange ist an mehreren Stellen rostig und ich müsste wohl bald wieder bei gehen, was kein Spass ist. Die Kühlschlange auszubauen ist recht aufwendig, weil einiges drumherum abgebaut werden muss
Option 2: Kühlschlange selber anfertigen aus 10mm Rohr.
Vorteil: Man hat was selber gebastelt und es ist billiger als ein gekauftes Neuteil
Nachteil: Nicht so viel billiger, als ich mir mal die Preise für Kunifer-Rohr angeschaut habe. Und man muss noch die Halter anfertigen. Das bindet viel Zeit
Option 3: Neuteil kaufen. Kostet original über 200€, aber von IL Motorsport gibts ein Teil für ~150€.
Vorteil: geht schnell
Nachteil: teuer
Option 4: ein Lenkgetriebe ohne Servo kaufen und den Servo-Mist abfliegen lassen.
Man kann einige Händler ergugeln, die (aufgearbeitete) Lenkgetriebe für unter 100€ anbieten. Leider kann kein einziger davon liefern, sonst hätte ich diese Möglichkeit gewählt. So hab ich mich für Option 3 entschieden. Nachdem das Ersatzteil geliefert wurde, ging es an den Einbau. Das ist hier ganz stumpf umgekehrt wie die Zerlegung. Die Passform der neuen Leitung war nicht hundertprozentig, ich musste sie etwas nachbiegen (auf dem Bild schon geschehen), und den abgewinkelten Schlauch montiert man am besten vor dem Einbau, nachher kommt man an diese Stelle nicht mehr dran.

Die Leitung muss durch den Stabi-Halter, sieht erst unmöglich aus, geht aber recht easy, wenn man den Dreh raus hat. Das ist wie mit den Geduldspielen mit den verbogenen Nägeln, die sich in genau einer Position trennen bzw. zusammenfügen lassen. Hab dann Öl aufgefüllt - ich dachte immer, ATF wäre rot. Hab älteres Castrol-Zeug eingefüllt, das war nahezu farblos. Funktioniert aber auch.





Montag, 1. Mai 2023

Wenn die Rückleuchten beim Caddy alt werden, werden sie aufgrund von Altersschwäche gern mal unzuverlässig - die Fassungen für die Glühlampen sind für Ausfälle aufgrund schlechter Kontakte berüchtigt, und deshalb habe ich neue Lampen-Kabelbäume angefertigt. Ich habe die Lampenhalter am 3D-Drucker erstellt (Datei ist nicht von mir, sondern von hier: Thingiverse). Und damit gleich klar ist, was wo hin gehört, habe ich die Lampenhalter farbcodiert.

Die eigentlichen Fassungen sind von Aliexpress, sie werden in die gedruckten Lampenhalter eingesetzt und festgeschraubt. Man braucht pro Seite 2x BA15s und 1x BAY15d. Letztere haben die Pins in der Höhe versetzt, so dass man das Leuchtmittel nur in einer Richtung einsetzen kann. Da hat der Chinamann Mist geliefert, nämlich BA15d für gleich hohe Pins. Das musste ich mit der Feile korrigieren:

Seltsam ist auch, dass die Sockel-Kontakte nicht lose dabei liegen, sondern mit einem etwa 10 cm langen Stück schwarzen Kabels vercrimpt sind. Warum? Wer kann damit was anfangen? Das Kabel habe ich abgezwickt und die richtigen Kabel angelötet, obwohl ich sonst nicht so der Fan vom Löten am Kfz-Kabelbaum bin (ich habe vorher vergeblich versucht, im Netz lose Sockel-Kontakte zum Crimpen zu finden). Wichtig ist, dass man vor dem Einschrumpfen testet, ob die Kontakte richtig herum in der Doppel-Fassung stecken - wenn man Spannung an das Rücklicht-Kabel anlegt, muss der Rücklicht-Faden leuchten und nicht der fürs Bremslicht. Jetzt hat man noch die Gelegenheit, die beiden Leitungen ggf zu tauschen. Ich habe Kabel in den passenden Farben und Stärken bestellt und mich am alten Kabelbaum orientiert - beide sind identisch links und rechts. VW verwendet die markenüblichen Kabelfarben für die rechte Seite. Dann gehts ans Ablängen, als Muster dient der alte Kabelbaum:

Ganz nebenbei habe ich die alten Dichtungen übernommen, sie waren noch gut. Wer neue braucht: Sie sind aus Moosgummi der Stärke 4mm, der Innendurchmesser beträgt 27 mm, der äussere 44 mm. Dann habe ich begonnen, den Kabelbaum mit Schrumpfschlauch einzuschrumpfen, auch hier diente der alte als Vorbild. Die Anschluss-Stecker macht man danach, sonst bekommt man den Schrumpfschlauch nicht mehr an Ort und Stelle.

Wenn alles wie gewünscht mit Schrumpfschlauch zusammengefasst ist, kümmert man sich um die Stecker. Vorab: Das Steckergehäuse 161 972 988 (das gelbe) gibts noch beim Freundlichen, zwei Stück kosten um die 5€. Kontakte sind nicht dabei, die muss man anderweitig auftreiben. Das Steckergehäuse 171 971 934 (weiss) ist entfallen, das habe ich beim Chinamann bestellt. Da sind dann Kontakte im Lieferumfang. Aliexpress hat übrigens beide Steckergehäuse, ich wollte aber vorab schauen, ob es sie noch original gibt. Die Belegung ist in folgendem Bild zu sehen, wichtig ist dass die Flachsteckhülse (Weibchen) auf das Kabel vom Rückfahrscheinwerfer kommt und die Flachstecker (Männchen) auf die anderen drei Kabel. Wenn man sich bei letzteren vertut, kann man ggf noch umpinnen.

Hier ist der fertige Kabelbaum:

Passt!

Als ich den zweiten Kabelbaum auch fertig hatte und die Teile einbauen wollte, musste ich feststellen, dass in die alten Kabel jemand Abzweige mit Stromdieben eingebaut hatte - wohl für die Anhängerkupplung. Das gefällt mir nicht, ich will nicht die neuen Kabel mit Stromdieben versauen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.





Montag, 9. Januar 2023

Ich hab ja hier schon das eine oder andere Mal eher beiläufig erwähnt, dass ich am 3D-Drucker erstellte Teile verwendet habe - zuerst eher so "Zierteile", wo es nicht schlimm ist, wenn sie auf Dauer nicht halten. Dann bin ich mal dazu übergegangen, auch "Funktionsteile" herzustellen. Eins der ersten waren neue Gummis für die Fussrasten an der Pegaso. Rechts der alte zerbröselte aus Gummi, links der neue aus TPU:

Und so siehts dann eingebaut aus:

Nachdem diese eine Weile gehalten haben (und bis heute halten), kam als nächstes die Staubmanschette für Brembo Fussbremszylinder an die Reihe:

Auch hier gibts ein Fertig-Bild:

Das rechte Teil ist die hintere Tank-Aufhängung. Da habe ich leider kein Bild im eingebauten Zustand, ich kann aber verraten, dass das auch funktioniert.





Donnerstag, 29. Dezember 2022

Aufmerksame Blogleser erinnern sich, dass ich in der Vergangenheit Probleme mit schlechtem Anspringen hatte und dies auf den Anlasser zurückgeführt habe, wobei sich nach diversen Basteleien nicht wirklich eine Besserung ergab. Deshalb habe ich die SBS30-Batterie, die bei mir schon länger Dienst tat, in den Ruhestand geschickt und eine neue besorgt und eingebaut. Der Anlasser dreht sich aber auch mit der neuen Batterie recht träge, als ob sie schwächelt. Liegt wohl also nicht an der Batterie. Hmm, da sind weitere Nachforschungen fällig. Vielleicht mal das Massekabel erneuern?

Daraufhin habe ich die neue Batterie wieder vertickt (mir gefiel die Befestigungs-Lösung ohnehin nicht besonders) und eine PC680 eingebaut - zum Glück hab ich den Batteriehalter schon beim Bau darauf hin ausgelegt. Die dicken Plus- und Minuskabel sowie das Masseband hab ich auch mal erneuert, man sieht erst nach dem Ausbau, wie gammelig die alten Teile wirklich waren.

Die PC680 reicht für den normalen Alltagsbetrieb völlig aus. Im Winter wirds dann ggf aber etwas knapp mit der Kapazität, vor allem wenn die Karre mal ne Zeit lang steht. Deshalb werden jetzt schwerere Geschütze aufgefahren:

Da passt natürlich nichts plug and play und muss irgendwie angefertigt werden. Hier sieht man noch die erste, improvisierte Version des Batteriehalters, das blieb erst mal ne Zeit lang so, bis ich mir was besseres ausgedacht hatte.

Batteriehalteklammer fertig. Aus dem 3D-Drucker. Und Kohlefaser. So muss das.





Dienstag, 27. Dezember 2022

Mal wieder ein älterer Beitrag, indirekt ein Nebenprodukt der undichten Gabelsimmerringe (die ich, ebenso wie die Gleitringe, nach Anleitung gewechselt und dabei keine Bilder gemacht habe, da man die ganze Zeit ölige Finger hat). Anfertigung von Spezialwerkzeug:

Was das wird? Ein Federspanner für die Motorradgabel!

Um die Gabel zerlegen zu können, muss man die Gabelfeder vorspannen, um die Hülse so weit zurück schieben zu können, dass man mit einem Gabelschlüssel an diese Schraube ran kommt:

Dann kann man die Feder rausnehmen und den Gabelholm weiter zerlegen.

Davor hab ich die immer mit einem Ratschgurt gespannt. Den macht man dabei aber ölig und kontrolliert lösen kann man den auch nicht...





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