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Sonntag, 14. Januar 2024

Arbeit zieht Arbeit nach sich oder warum muss man schweissen, wenn die Scheibenwaschanlage nicht geht?
Jedenfalls hat sich schnell herausgestellt, dass die Pumpe selber den Geist aufgegeben hat. Und die sitzt im Vorratsbehälter, der zur Reparatur ausgebaut werden muss. Die Halteklammer, die sich seitlich am Stehblech befindet, wackelte schon länger, hielt aber die ganze Zeit. Ich hab ein wenig dran rum gepopelt und hatte sie dann in der Hand. Beim Versuch, die Stelle am Stehblech zu entrosten, hab ich dann plötzlich Löcher vorgefunden. Die Stelle ist eben, deshalb habe ich schnell ein Reparaturblech angefertigt, natürlich nicht ohne eine Befestigungsmutter zu setzen mit meiner neuen Nietmutternzange. Hier bereits an Ort und Stelle positioniert, aber noch nicht verschweisst.

Die Halteklammer war auch nicht mehr die beste. Man kann sie sogar einzeln kaufen, aber günstig ist was anderes. So habe ich mal wieder den 3D-Drucker bemüht:

Die alte Pumpe war wohl auch nicht original, auch hier gibt es das Ersatzteil zu kaufen, aber auch hier nicht in der von mir vorgesehenen Preisklasse. Immerhin passten die Anschlüsse. Das kann man von der neuen Pumpe nicht behaupten (die gehört eigentlich für VW). Man könnte die Kabel einfach an die Kontakte dran tüddeln. Allerdings sitzt der Anschluss in einer Vertiefung, wo sich garantiert schnell Wasser sammelt. Also musste wieder der 3D-Drucker ran, ich hab einen Stopfen/Stecker angefertigt:

So habe ich einen Adapter auf den Originalkabelbaum gebaut, der wurde dann noch fein säuberlich mit Polymerkleber abgedichtet:

Bei der Halteklammer habe ich den Rand von der Einnietmutter nicht bedacht, deshalb habe ich noch Gummi untergelegt, damit die Klammer satt auf dem Stehblech sitzt:

Et voilà, der Behälter sitzt. Nein das ist kein Zufall. Ich hab im Vorfeld schon ermittelt, wo die die Bohrung für die Klammer sitzen muss.





Donnerstag, 11. Januar 2024

Als ich mich etwas eingelesen habe zum Thema Knochengummis, ist mir aufgefallen, dass die meisten Minis ein Masseband haben parallel zum oberen Motorknochen an die Karosserie. Unserer nicht. Der hat nur unten eins an den Hilfsrahmen - welcher wiederum eigentlich gegen die Karosserie in Gummi gelagert ist. Funktioniert hats trotzdem, und der Gaszug ist auch nicht heiss geworden. Zur Erklärung: dieser stellt eine metallische Verbindung zum vom Motor zur Karosserie her und wenn das Masseband fehlt oder seiner Aufgabe nicht mehr nachkommt, fliessen die starken Ströme eben über den Gaszug.
Ich habe eine neue Masseverbindung angefertigt:

und eingebaut. Sicher ist sicher.





Freitag, 22. Dezember 2023

Noch eine kleine Baustelle: die Drehmomentstützen, auch Motorknochen genannt. Der Mini hat zwei, eine oben vom Motorblock zur Spritzwand und eine unten vom Getriebe nach vorn zum Hilfsrahmen. Die Gummis gelten als Verschleissteile und sollten regelmässig getauscht werden. Habe ich in der Vergangenheit schon mal gemacht und hab mich damals für PU-Buchsen entschieden. Diese haben in der Mini-Szene aber keinen guten Ruf (zu hart, zu wenig Dämpfung, Halterung kann abreissen), deshalb habe ich mich für den nun folgenden Tausch für Gummi entschieden. Zum Glück war hier noch nichts beschädigt.
Zuerst habe ich den unteren Knochen ausgebaut. Der Zugang hier ist echt bescheiden, man braucht kleine und gelenkige Finger. Ich hatte schon mal einen Knochen vorbereitet (sandgestrahlt und lackiert), war leider die falsche Version (die längere für späte Modelle), deshalb musste ich dann doch den gerade ausgebauten verwenden. Vorher:

und nachher:

Die geteilten Buchsen lassen sich ohne viel Aufwand aus- bzw. einbauen. Anders siehts dann am oberen Motorknochen aus, da habe ich die einteiligen Buchsen vom späten Modell verwendet. Vorher:

Da hab ich zum Einpressen etwas Flutschi genommen, ging dann auch ohne Probleme:

Das Fahrverhalten ist jetzt tatsächlich etwas "weicher", der Tausch hat sich also gelohnt.





Mittwoch, 20. Dezember 2023

HU ist mal wieder angesagt und im Rahmen der Vorbereitungen will man nur mal eben etwas scheinbar harmlosen Flugrost wegmachen und schon hat man ein paar 100g Spachtel abgeklopft. Zugegeben - der Spachtelkünstler war echt gut. Viel besser als der Schweisser, dessen Werk er verstecken musste.

Das ganze verrottete Material muss erstmal raus:

Peak Loch. Ab jetzt wird wieder zugebaut:

Zuerst die Heckschürze. Ich hoffte zuerst da wäre noch was zu retten. Tja nun.

Dann der Kofferraumboden. Ist zum Glück ebenes Blech. Hab ich aus einer R4-Türhaut gewonnen. Voll das Dosenblech, lässt sich aber erstaunlich gut schweissen.

Das äussere Stück hab ich selbst angefertigt:

Panel beating…

vs. panel buying. Was soll ich sagen - das selbst gemachte Stück hat besser gepasst als das gekaufte Reparaturblech.

Aber nach viel hämmern und fluchen war das Mittelteil auch eingesetzt:

Und wenn man das Ganze dann angestrichen hat, sieht niemand mehr was das für eine Drecksarbeit war.

Der Aufwand hat sich aber gelohnt. Um Bezug auf die Überschrift zu nehmen, die HU wurde im ersten Anlauf bestanden, das hatten wir beim Mini noch nie!





Montag, 18. Dezember 2023

So nebenbei fiel mir mal schwarze Mumpe ums Getriebe auf. Aha - Achswellenmanschette getriebeseitig gerissen. Also raus den Mist.
Die Arbeit ist eigentlich straightforward, wären da nicht ein paar gemeine Nicklichkeiten. Natürlich das omnipräsente schwarze Fett (btw: das Zeug scheint ja wirklich nix zu kosten. Wenn man ein Teil kauft was nur entfernt mit Antriebswellen zu tun hat, kommt immer eine Packung Fett mit. Aus was besteht das? Bunkeröl C?).
Ja, man kann die Welle ausbauen, ohne die Radaufhängung zu zerlegen, zumindest auf der Fahrerseite. Dazu muss nur das Schaltgestänge oben drüber ausgehängt werden. Dabei habe ich prompt ein Stück abgebrochen. Gibts aber noch neu für schmales. Dann muss das Gelenk von der Welle ab, dazu muss man einen Sicherungsring rausfummeln.
Hier ein Vorher-Bild von der Welle:

Ich hab sie gereinigt und etwas aufgehübscht und wie üblich das Nachher-Bild vergessen. Hier das Problem. Was für eine Sauerei:

Das Gelenk wurde gereinigt - ich habe schätzungsweise ne halbe Dose Bremsenreiniger und etliche Lappen gebraucht. Das alte Fett war schon sehr zäh. Beim trockenen Gelenk muss man dann aufpassen, dass die Kugeln nicht rausfallen und womöglich auf Nimmerwiedersehen irgendwo verschwinden.
Die neue Manschette ist original VW und nicht aus Gummi, sondern aus einem recht harten Kunststoff. Hoffentlich hält das - beim Mini hab ich mit so Zeug schon schlechte Erfahrungen gemacht, das waren aber billige Nachbauteile.
Eine Dr. Oetker (oder so)-Zange habe ich auch gekauft, ebenfalls Original. Hab einfach Bedenken, dass ich mit Billokram die Schelle vermurkse. Dafür kann ich es nicht aufs Werkzeug schieben, wenns schief geht…

Vom Zusammenbau gibts keine Bilder, weil ich mit den Schmierfingern das Telefon nicht anfassen wollte. Etwas tricky war es, das Gelenk auf die Welle zu bekommen, weil es gegen eine Tellerfeder gedrückt werden muss, damit der Sicherungsring in seine Nut einrastet. Dann wird das neue Fett ins Gelenk eingebracht (ja, die 90g passen ins Gelenk) und die Manschette befestigt, was trotz richtigem Werkzeug ein Kraftakt war. Auch das Gelenk an den Getriebeflansch zu schrauben unterm Auto ist eine arge Fummelei, letzen Endes fand aber alles wieder an seinen Platz.
Hier ein ein "Fertig"-Bild. Ein paar 100 km hats schon mal gehalten...

Die "Schlieren" sind nur Licht und Schatten. Über der Manschette ist die neue Schaltstange (Automega - also besser die alte mal aufheben!) und die weisse Buchse links oben hab ich mal selber gedruckt aus iglidur. Die Manschette vom Schaltturm hats auch hinter sich, die gibts aber günstig beim Chinamann.





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