Mir ist aufgefallen, dass ich die Berichterstattung über den Mini etwas vernachlässigt habe - die im letzten Bericht erwähnte Reparatur an der Bremsleitung fehlt unter anderem, ich werde demnächst ein paar Arbeiten vom letzten Jahr zeigen.
Irgendwann fiel mir auf, dass der rechte Bremsschlauch feucht war und dass zwar langsam, aber kontinuierlich, der Stand der Bremsflüssigkeit sank. Ich habe das eine Zeit lang beobachtet und habe Ursachenforschung betrieben. Mein erster Verdacht war die Verschraubung des Bremsschlauches, die hatte ich vor einiger Zeit mal gelöst, weil ich den Bremssattel getauscht hatte. Die war es jedoch nicht. Sondern die Verschraubung der Bremsleitung zum linken Bremssattel. Zur Erklärung: Innen am Längsträger sitzt ein T-Stück. Von hinten kommt die Leitung vom Bremskraftverteiler, nach unten geht der Bremsschlauch zum rechten Bremssattel und nach vorn geht eine Bremsleitung u-förmig um dem Motor rum an den linken Längsträger, wo die Verbindung zum linken Bremsschlauch sitzt. Und genau die Verschraubung am T-Stück war der Übeltäter. Die Bremsflüssigkeit trat nur aus, wenn Druck auf dem System war, also beim Bremsen. Und zwar nicht zwischen Leitung und Nippel, sondern am Gewinde aussen wo der Nippel ins T-Stück geschraubt ist. Die Verschraubung war fest, hat sich nicht gelockert. Wurde nur einfach undicht:

So was hatte ich ja auch noch nicht gesehen. Ich habe mal auf Verdacht die Bremsleitung ausgetauscht. Alt vs. neu:

Treffer. War auf Anhieb dicht und ist es bis heute (ich hatte ja die Verschraubung im Verdacht, als letztens wieder eine Pfütze Bremsflüssigkeit unterm Auto war):

Das zieht sich ja (nicht nur bei mir) durch die Autoschrauberblogs: Das Gummizeugs taugt einfach keinen Schuss Pulver mehr heutzutage. Aber von Anfang an. Der Mini steht seit April, und als wir ihn kürzlich mal aus der Garage raus geschoben haben, um den groben Staub runter zu waschen, war - mal wieder - eine Lache Bremsflüssigkeit drunter. Kurze Recherche ergab, dass die letztes Jahr reparierte Bremsleitung nicht die Ursache war. Vielmehr lief der Vorratsbehälter langsam leer. Ärgerlich, weil ich den Hauptbremszylinder erst vor wenigen Jahren überholt hatte. Aber der Bremsservo war innen trocken. Letzten Endes waren die Gummi-Stopfen zwischen Bremszylinder und Vorratsbehälter schuld. Leider habe ich diese Stopfen im Netz nirgends einzeln gefunden, es gab nur den - für Mini-Verhältnisse recht teuren - kompletten Überholsatz, und da holt man sich womöglich die gleiche miese Qualität wieder ins Haus. Zum Glück gibt es hier in der Nähe die Firma Bremsen-Schöbel, da kann man hinfahren und solche Stopfen nach Muster kaufen (for the record: FTE H0855 sinds geworden). Ist jetzt seit 3 Wochen trocken, ich gehe davon aus, dass das auch so bleibt.

Die überholte Lichtmaschine (ich habe berichtet) habe ich auch eingebaut. Ohne Not - ich wollte nur sehen, ob sie funktioniert. Dabei musste ich feststellen, dass ich die Lagerschalen falsch zusammen gebaut hatte, die Befestigungspunkte waren um 120° verdreht. War aber schnell korrigiert:

Das Lenkrohr hatte auch radiales Spiel, da muss man die Kunststoff-Buchsen ersetzen. An sich keine grosse Sache, aber die Abreiss-Schrauben nerven ohne Ende, ich bekomme die nur raus, indem ich eine normale Schraube dran schweisse. Hier das ausgebaute Lenkrohr:

Die Buchsen, alt vs. neu:

Und ich habe die Uhr und das Voltmeter ersetzt, aus Style-Gründen, ohne technische Notwendigkeit.

Mal wieder ein aktueller Eintrag, wenn auch mit Bezug zur Vergangenheit. Schon vor einiger Zeit hat die Lichtmaschine rumgezickt (ich weiss schon gar nicht mehr genau, was eigentlich defekt war), und ich habe begonnen, sie zu zerlegen, um sie zu überholen, und habe dazu auch Ersatzteile bestellt. Dann fand ich jedoch günstig eine komplette Ersatz-Lichtmaschine und baute diese ein. Der Anzahl an Teilen zufolge muss ich auch noch eine Schlacht-Lima irgendwo aufgetan haben. Die Kiste mit den Einzelteilen stand mir fortan regelmässig im Weg rum, so dass ich beschloss, die Lichtmaschine zu überholen und wieder zusammen zu bauen.
Bei der Zerlegung der A127 muss man vorsichtig sein, speziell beim Aus- (und ein-) pressen der Lager. Die Lagerschalen sind aus Alu und recht filigran und brechen leicht. Diese Gehäuseteile habe ich gestrahlt und so vom Dreck befreit:

Die Anbauteile wurden gereinigt und schwarz lackiert:

Die Gehäuseteile wurden silbern lackiert. Den Aufkleber habe ich vom Altteil abgefönt - wenn man weit genug weg ist, sieht es gut aus:

Der Läufer bekam einen neuen Kollektor aufgepresst:

Von der Diodenplatte hab ich leider kein Bild gemacht. Da gehen drei Kupferdrähte zum Stator, die muss man zum Zerlegen ablöten und zum Zusammenbau wieder anlöten. Ich hab einen 60-W-Lötkolben genommen, damit geht das ganz gut. Danach kann man das Gehäuse wieder zusammen setzen:

Dann kommen Lüfterrad und Riemenscheibe und die ganzen Distanz- und anderen Scheiben wieder drauf und werden festgeschraubt:

Und einen neuen Regler samt neuer Kohlen gab es auch noch:

Eingebaut habe ich sie noch nicht - das kommt aber zeitnah. Schliesslich will ich wissen, obs funktioniert und ich alles richtig gemacht habe.
In Car Entertainment. Weil es letztens an anderer Stelle ein Thema war, gibts hier einen kleinen Bericht, wie ich seinerzeit die Anlage in den Mini eingebaut habe.
Das Radio ist ein Pioneer DEH 8400BT, das hat meine Mitbewohnerin besorgt, ich habe es nur eingebaut. Ich finde das Bedienkonzept nicht überzeugend (keine Stationstasten zB), dafür lässt sich die Display- (und Tasten- !!) Farbe schön einstellen.
In den werksseitigen Löchern in der Hutablage befanden sich 165er Eurochassis von Eton, die leider defekt waren. Ich habe dann für kleines Geld 160er von Mac Audio besorgt, die erstaunlicherweise grösser waren als die 165er und nicht in die vorhandenen Löcher passten. Ich habe deshalb Boxenringe angefertigt, damit kommen die Lautsprecher etwas höher. Nebenbei hängen die Magneten auch nicht so weit in den ohnehin kleinen Kofferraum. Ich wusste bis dato gar nicht dass man auch fertige Ringe aus MDF kaufen kann, ausserdem passen die selbstgemachten genau für meine Einbausituation.
Die einzelnen Schichten wurden mit dem Lasercutter aus Sperrholzresten ausgeschnitten und zusammen geleimt:

Erste Anprobe im Auto. Passt:

Lackieren ist zu viel Aufwand mit spachteln, schleifen, trocknen lassen. Deshalb werden sie mit Kunstleder beklebt. Streifen schneiden:

Vernähen und Enden umkleben:

Aufziehen und Ränder umkleben:

Und fertig eingebaut - von innen

Und von aussen

Ich weiss - Lautsprecher in der Hutablage ist sehr 80er. Meiner Mitbewohnerin war es aber zu viel Aufwand, vorn auch noch welche einzubauen, deshalb ist das gut so.
Das Radio selbst ist beim Mini auch noch eine kleine Herausforderung, da ab Werk kein Platz dafür vorgesehen ist - zumindest nicht bei den Fahrzeugen ohne das Holz-Armaturenbrett. Deshalb habe ich ein Kästchen konstruiert, das ist auch aus Sperrholz und mit dem Laser ausgeschnitten. Ich habe auch ein Ablagefach vorgesehen (später fiel mir ein, dass man dessen Stelle auch drei Zusatzinstrumente hätte verbauen können). Hier in der Konstruktionsphase, wo ich mir die Befestigung ausgedacht habe:

So sieht es fertig lackiert und eingebaut aus:

Auch schon ein Jahr zurück liegt die Reparatur, von der ich jetzt berichte. Die Mitbewohnerin hatte sich beklagt, dass nach dem Kaltstart immer eine fette blaue Wolke ausgeworfen wird. Kurze Recherche führte zu dem Ergebnis: Ventilschaftdichtungen verschlissen. Also muss ein Plan her, wie das mit geringstmöglichem Aufwand zu beheben ist. Zuerst: Spezialwerkzeug 1, die Bestandteile:

Zusammengelötet siehts dann so aus:

Erst mal den Ventildeckel abnehmen.

Dann wird die Kipphebelwelle abgebaut.Da diese hinten mit den Zylinderkopfschrauben befestigt ist, werden da entsprechend passende Nüsse untergelegt und das Ganze wieder fest gezogen.

Jetzt kommt das Spezialwerkzeug 2 zum Einsatz, welches auf die Stehbolzen der Kipphebelwellen-Befestigung kommt und die Ventilfedern spannt/entspannt. Ich habe dies nach einer Idee aus dem Miniforum angefertigt, indem ich eine stabile Scheibe vorn geschlitzt und hinten an ein Röhrchen geschweisst habe. Dort hat einer einen Krähenfuss-Schlüssel verwendet, da habe ich jedoch keinen.
Wie man sieht, wird währenddessen die ganze Zeit der entsprechende Brennraum mit Druckluft beaufschlagt, mit Hilfe des Spezialwerkzeuges 1.

Hier ist die Ventilfeder abgenommen und die alte Dichtung entfernt, aber die neue noch nicht drauf. Ich habe mir aus Klebeband einen Überzieher gebaut, den ich vor der Montage über den Ventilschaft gestülpt habe, damit die neue Dichtung nicht gleich am scharfkantigen Ventil ruiniert wird (leider vergessen zu fotografieren).

Der Zusammenbau ist "a reversal of dismantling", wie es im Haynes immer so schön heisst. Jedenfalls war die Reparatur erfolgreich, die dunklen Wolken nach dem Kaltstart sind seitdem Geschichte.
Noch ein paar allgemeine Details für eventuelle Nachmacher: Ich hab die jeweiligen Zylinder auf OT gestellt (vierter Gang, schieben, durchs Kerzenloch peilen), mit dem Hintergedanken, wenn ein Ventil rein fällt, dass man es ggf wieder zurück holen kann. War aber nicht nötig, Pressluft sei Dank. Ganz wichtig: Handbremse fest anziehen, man merkt jedes mal, wenn man Druck drauf gibt, dass das Auto einen Satz machen will... Keile sind mir zwar nicht runter gefallen, aber eine Ventilfeder samt Teller. Deshalb legt man besser einen grossen Pappkarton unter, wenn man nicht einen Ventilteller mit einem Magneten aus einem Entwässerungsgitter fischen will - mit Druckluft auf einem Zylinder kann man das Auto nämlich auch nicht weg schieben. Vielleicht auch mal vorher schauen, wie die Schaftdichtungen beschaffen sind bzw gelöst und befestigt werden, beim Mini sind das nur Gummi-Kappen, die alten hebelt man mit einem Schraubenzieher ab und die neuen werden von Hand aufgesteckt, but YMMV. Und zu guter Letzt noch ein paar Mini-spezifische Hinweise: Die beiden äusseren Stehbolzen für die Kipphebelwelle sind länger, weil da auch der Ventildeckel befestigt wird. Die beiden inneren sind zu kurz, um die Ventilfeder ganz zu entspannen, man muss also temporär einen der äusseren Stehbolzen an die inneren Positionen bauen, und danach wieder retour. Die Länge des Röhrchens vom selbergemachten Spezialwerkzeug (Innen-Ø etwa 8 mm) ist auch kritisch, macht man es zu kurz, ist man mit der Schraube am Ende des Gewindes angelangt und bekommt die Keile noch nicht raus. Deshalb auch die untergelegte Hülse auf dem Bild oben.
