schrauberblog x

Kleinigkeiten gibt es immer zu tun. Die Fensterschachtleiste auf der Fahrerseite war schon unansehnlich, als ich das Auto gekauft habe. Nachdem die formgebende Stahlstruktur im Innern sich aber immer weiter in Krümel verwandelte, habe ich beschlossen, sie auszutauschen, bevor sie noch wegfliegt oder sich jemand eine fiese Krankheit daran holt. Ich habe als günstigste Variante ein nicht ganz so gammeliges Teil vom Online-Ausschlachter besorgt und festgestellt, dass von den sieben Halte-Clips nur noch zwei da waren. Das auch schon recht mitgenommene Ersatzteil liess sich so natürlich nicht befestigen. Ich hab mir also Klammern von der Beifahrerseite "ausgeliehen". Diese Klammern gibt es dummerweise nirgends als günstiges Nachbauteil, sie kosten etwa 3,50€ (pro Stück!!!), ich habe jetzt gebrauchte aus England für 1£ das Stück bestellt, war die billigste Lösung.

Ich hatte auch Probleme mit einem rumzickenden Fensterheber. Als Ursache ausschliessen konnte ich die Sicherung (der FH auf der Beifahrerseite ging) und den Schalter (Überbrücken mit einem Draht hat auch nicht geholfen). In der Tür war eine nasse und korrodierte Steckverbindung (Bild, Mitte), hab mal alles getrocknet, die Tür innen ausgesaugt und mit Fluidfilm behandelt, Fensterheber, Schloss und Türgriffmechanismus gereinigt und geschmiert, und anschliessend die Tür neu gedämmt.

Die Führungsschiene für das Fenster habe ich auch getauscht, ein Ersatzteil hatte ich schon länger liegen. Die alte war aussen rostig, was mich nicht weiter gestört hat. Allerdings war im Tür-Inneren schon ein Stück komplett weg gerostet, was ggf bald Ärger machen könnte, wenn die Scheibe nicht mehr geführt wird. Auf dem Bild sieht man, dass die 'neue' Schachtleiste auch nicht schön ist, aber heute nacht bei dem Unwetter ist kein Wasser nach innen eingedrungen. Wenn die feuchte Türpappe jetzt noch durchgetrocknet ist, kann dieses Kapitel abgehakt werden.





Indem ich ein paar Lücken im Regen nutzen konnte in diesem bislang wettermässig echt bescheidenen Oktober, habe ich den Mazda gewaschen, poliert und eingewachst. Und immerhin konnten wir einen Ausflug machen - den ersten in diesem Jahr - wenn auch nur ans gegenüber liegende Ende der Stadt.

Da fiel mir auf, dass ich von der Polier-Orgie noch gar nicht geschrieben habe, die ich letztes Jahr etwa um die gleiche Zeit veranstaltete. Aus Gründen - die man nicht ins Internet schreibt, sondern mal angeschickert am Lagerfeuer erzählt - beschloss ich letzten Oktober, den stumpf gewordenen Lack des MX-5 mit Lackreiniger und Hartwachs zu behandeln. Lackreiniger und Hartwachs? Ja, diese beiden Produkte stehen schon bei mir herum, so lange ich zurück denken kann. Ich habe damit immer wieder mal Fahrradrahmen aufgehübscht, dafür hats getaugt. Beim MX-5 bin ich aber schnell an Grenzen gestossen, wobei nicht klar war, ob das Zeug nach heutigen Massstäben nix taugt oder einfach überaltert war. Ich habe es daher entsorgt und Geld in die Hand genommen:

Ein Glanz-Bild vom letzten Jahr (wobei das auf Bildern nur unzureichend rüber kommt):

Letztes Jahr habe ich mit zu milder Politur angefangen, das habe ich dieses Mal anders gemacht. Die Reihenfolge, wenns jemanden interessiert:

  • Auto waschen
  • Lack abkneten (Valet Pro)
  • Grobe Politur (Menzerna Heavy Cut 1000)
  • Feine Politur (Mirka Polarshine 10)
  • Nochmal waschen, Politurreste entfernen
  • Wachs (Soft 99 The Kiwami)

Für die Verdeckpflege nehme ich Top End von Surf City Garage, für Kunststoffteile Nano Magic Plast Care von Koch Chemie und für die Scheiben Speed Glass Cleaner ebenfalls von Koch Chemie. Diese Produkte erfüllen ihren Zweck gut, meiner laienhaften Meinung nach. Verwirrend finde ich die hohe Zahl von Spezialprodukten für jeden möglichen Anwendungsfall, möchte mal wissen, ob da noch jemand durchblickt…





Der Auspuff war ziemlich am Ende in diesem Sommer. Hat noch für die AU gereicht und der Prüfer bei der HU hat es auch nur erwähnt, aber nicht im Bericht festgehalten. Ich wollte das aber mal rechtzeitig erledigt haben und nicht erst, wenn Teile abfallen. Ich habe noch Überlegungen angestellt, ob ich ein Billigteil kaufen soll, oder Markenware, oder gleich einen Sportauspuff aus Edelstahl. Ich habe mich für die Polentröte entschieden.

Ich habe das Ersatzteil nach Schlüsselnummer und Baujahr bestellt, sah auf den ersten Blick auch gut aus. Allerdings stellte sich heraus, dass das vordere Rohr zum Katalysator etwa 7 cm zu kurz war. Wie ich später heraus fand, gab es wohl Kats in zwei Längen und ich habe das falsche Teil bekommen. Wie es der Zufall wollte, war das Altteil bereits auf Nachbars Anhänger und auf dem Weg zum Recyclinghof, deshalb musste ich den Auspuff durchschneiden und anstückeln, anstatt den alten noch mal einzubauen und das Neuteil zu reklamieren.

Das heisst: Rein in die Grube, anschrauben, Rohrstück anpassen, abbauen, raus aus der Grube, anheften etc. So sah es dann fertig aus.

Leider war der Flansch zum Kat auch ziemlich wellig, ich habe ihn mit dem Bandschleifer abgezogen, aber richtig dicht wurde es nur mit Gun Gum. Am hinteren Rohr musste ich dann noch etwas abschneiden, damit es nicht an der Querstrebe anging. Gibt diesmal Punktabzug für Polmostrov. Bisher war ich immer zufrieden mit deren Qualität.





Die Reparaturstellen am hinteren Schwellerende sollten natürlich gegen Wiederanrosten geschützt werden. Hinten im Radkasten befindet sich ein Gummi-Stopfen, den kann man rausnehmen und Fluid Film o.ä. einfüllen, aufgrund der Cabrio-typischen etwas aufwendigeren Konstruktion der Innenschweller erreicht das Mittel so die kritischen Stellen aber gar nicht. Das ist etwas aufwändiger, man muss von innen ran. Man entfernt die Verkleidung der B-Säule und wird mit diesem Anblick belohnt:

Wenn man die Folie auf die Seite klappt, sieht man im Innern die markierte Blechkante. Das Mittel (ich hab keine Mike Sander-Ausrüstung, deshalb hab ich Fluid Film genommen) muss oberhalb dieser Kante reichlich hin gesprüht werden, damit es dahinter nach unten laufen kann. Dann erreicht es auch den äusseren Teil des Innenschwellers.





Der Prüfer hat bei der HU nicht viel gefunden, lediglich ein kleines Loch am Schweller vorn und ein nicht ganz so kleines hinten. Hier das vordere, schon repariert. Ich hab zur Reparatur den Kotflügel abgenommen - darunter sah es auch nicht gut aus - hab mal alles gereinigt und noch ein Löchlein zugeschweisst.

Hinten waren gleich vier Blechlagen betroffen. Zuerst der Innenradlauf. Ist nicht ganz fertig, weil an dieser Stelle das Gas alle war und ich erst neues besorgen musste.

Blech #2.

Blech #3.

Und der Aussenschweller - alles wieder zu. Ich bin da nachher noch mit schwarzer Farbe drüber gegangen.

Nach bestandener HU hab ich mir dann auch den Kotflügel auf der Beifahrerseite vorgenommen. Der linke war am Schweller nur mit einer Schraube befestigt - die andere hatte irgendwann mal wer abgerissen, ich hab sie ausgebohrt. Der linke Kotflügel war noch brauchbar, das war offenbar nicht mehr der originale, sondern wurde nach dem Seitentreffer ausgetauscht. Der rechte war noch der erste - ich hatte (im nachhinein unbegründete) Angst, dass alle zwei Schrauben am Schweller abreissen. Dafür war der Kotflügel unten durchgerostet. Der Schweller sah in etwa genau so aus wie auf der Fahrerseite.

Entrosten, Owatrol, Brantho-Korrux 3in1, wie üblich. Man erkennt bereits RAL 7016 anthrazitgrau.

In Ermangelung eines günstigen Ersatzteils habe ich den Kotflügel instand gesetzt, ich habe Blech aus einem alten Computergehäuse verwendet.

Und hier sieht man, wo farbtechnisch die Reise hin geht. Anthrazitgrau kommt dem originalen Farbton der Schweller am nächsten. Die waren wohl vor langer Zeit mal schwarz. Aber wenn ich da mit frischem Schwarz drüber gehe, sieht mir das zu sehr nach Streifen des Todes aus.