Thema ist dieses mal die Motorvorwärmung. Und zwar nicht die kraftstoffbetriebene Standheizung sondern die elektrische Vorheizung. In Skandinavien und Kanada (und vermutlich auch in Russland) ganz alltäglich, hierzulande eher ein Nischenthema.
Da gibts verschiedene Systeme - in diesem Beitrag geht es um die Vorwärmsysteme mit Heizung und Pumpe, wie sie vor allem von fernöstlichen Herstellern angeboten werden - speziell um das Gerät, welches u.a als OWL-Heizer, Thermo Teufel oder Hotfrog verkauft wird/wurde.
Der Vorteil dieses Gerätes ist: es ist klein und leicht und die Anschlüsse liegen nahe beieinander, so dass in den meisten Fällen nur der Rücklaufschlauch von der Heizung durchgeschnitten werden muss, um das Gerät einzubinden. Es wird dann nur von den Schläuchen getragen und muss nicht separat befestigt werden.
So sieht das Gerät aus:

Das erste Gerät habe ich neu gekauft für seinerzeit etwa 110€, was angesichts der gebotenen Qualität ein stolzer Preis ist. Dazwischen habe ich noch welche gebraucht gekauft. Mittlerweile werden etwa 160€ aufgerufen, was definitiv überteuert ist. Zumal die Versorgung mit Ersatzteilen früher schon schlecht war und inzwischen quasi inexistent ist.
Es gibt verschiedene Varianten, die sich leicht unterscheiden: Manche schalten bei 60°C ab, andere bei 80°C (seltsamerweise wurde die 80°C-Variante teurer verkauft, obwohl der einzige Unterschied ein anderer Thermoschalter war - ein Teil im einstelligen Euro-Bereich), es gibt welche, bei denen die Pumpe mit der Heizwendel abgeschaltet wird und andere, bei denen die Pumpe dauerhaft läuft so lange das Gerät am Netz ist, es gibt welche mit Kaltgerätebuchse zur Seite, nach unten und welche mit speziellem Rundstecker (hatte ich noch nicht in der Hand - ich kann also nicht sagen, ob es ein Defa-Stecker ist oder irgend was proprietäres, wo man garantiert nirgendwo Einzelteile bekommt).
Hier ist das Gerät eingebaut in einem klassischen Mini:

Man sieht die improvisierte Sicherung gegen Herausflutschen des Kaltgerätesteckers. Dieser hat noch einen weiteren Nachteil: er ist nicht abgedichtet. Man schmiert die Kontakte am besten mit Polfett ein, damit sie nicht anfangen zu gammeln.
Wenn man den unteren Gehäuseteil entfernt, bietet sich dieser Anblick:

Hier mal die Einzelteile illustriert:

weiss: Pumpenmotor
orange: Heizwendel
grün: Temperatursicherung 152°C
magenta: Thermoschalter
Der Schaltplan hierzu sieht so aus:

Wie oben schon erwähnt gibt es auch Geräte, bei denen der Motor parallel zur Heizwendel geschaltet ist, ich baue die aber immer auf die im Schaltplan gezeigte Variante um.
Der Thermoschalter ist ein Bimetallschalter, wie man ihn aus Haushaltsgeräten kennt:

Links: 60°C, Mitte 80°C, rechts 90°C. Mit dem 90°-Schalter kann man den Heizer etwas tunen, er kostet zur Zeit weniger als 1 € bei Pollin und passt solder and play, mechanische Änderungen sind nicht notwendig.
Die Temperatursicherung löst bei 152°C aus und ist handelsüblich.
Der Motor arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie eine Teichpumpe - der Rotor ist ein Permanentmagnet, der sich in der Flüssigkeit dreht und das Spulenpaket mit den Ankerblechen ist im Gehäuse eingegossen.