schrauberblog x

Hmm. Da war ich etwas enttäuscht. Ich dachte, dass das mehr knallt. Das hab ich mir anders vorgestellt. Sieht irgendwie aus als hätte ich eine Baumarkt-Radkappe lackiert. Erst mal etwas setzen lassen, momentan sind eh die Winterräder drauf, mal sehen wie es mir im Frühling gefällt. Zur Not kann ich immer noch schwarz drüber pinseln.

Edith merkt an: Es handelt sich um Ral 4006 verkehrspurpur, darauf Montana Glitter Amethyst, darauf Klarlack





Eigentlich ging es nur darum, ein paar kleine Undichtigkeiten am Kühlsystem zu beseitigen. So war der Wasserflansch am Kopf verzogen - kein Wunder, dass der auch mit einem neuen Dichtring noch geweint hat. Auch das Heizungsventil ist leicht feucht - das beobachte ich erst mal. Dann wurde das Kühlsystem gespült und es gab neues Kühlmittel. Und überhaupt:

Das ist Montana Hologram Glitter.





Der Kühlerlüfter hatte einen Lagerschaden. Er lüfterte zwar noch, aber rappelte dabei laut, so dass ich einen rechtzeitigen Tausch für sinnvoll erachtete (ist ja verpresst der Bockmist, so dass man das Lager nicht einzeln ersetzen kann). Das gestaltete sich jedoch schwieriger als angenommen. Ich benötige hier einen zweipoligen Lüfter, die meisten angebotenen Teile (u.a. ALLE Billo-Neuteile) sind jedoch dreipolig, und auf zusätzliche Basteleien am Kabelbaum hatte ich (zumindest zu diesem Zeitpunkt) gar keine Lust. Die zweipoligen jedoch sind meist vom Polo, dann nur mit vier statt sechs Lüfterflügeln und vermutlich auch weniger Leistung.
Der erste ebay-Kauf wäre zwar der richtige gewesen, war jedoch direkt kaputt, immerhin gab es das Geld retour. Der zweite funktioniert, hat aber einen anderen Stecker, da hab ich den vorhandenen Anschluss dann mit Gewalt draufgefummelt und mit einem Kabelbinder vor dem Abfallen gesichert. Natürlich hab ich ihn auch erst mal gereinigt und hübsch gemacht:

Das mit dem 'falschen' Stecker kann auf Dauer aber nicht so bleiben, deshalb gibts jetzt erstmal etwas Theorie zu der Problematik mit dem Kühlerventilator. Da gibts ja im Prinzip drei Varianten. Ich illustriere das mal kurz:
Das ist wohl die ganz alte Version, einstufig, zweipolig, die Buchse ist leicht oval. Das Bild ist vom Lüfter meines 77er Golf, so einen Lüfter habe ich aktuell auch im Caddy verbaut:

Das ist die nicht ganz so alte Version, wie sie ursprünglich im Caddy verbaut war, auch einstufig und zweipolig. Ist wohl sehr selten, ich habe erst ein Gebrauchtteil zum fairen Tarif gefunden, und das war dann prompt auch kaputt. Der entsprechende Stecker befindet sich am Kabelbaum vom Caddy. Passt mit etwas Nachdruck auf die ovale Buchse, verriegelt aber nicht mechanisch. Ich habe es mit einem Kabelbinder gesichert, der Stecker kann aber immer noch verkanten und hat dann keinen Kontakt.

Das ist die dreipolige Version für den zweistufigen Lüfter. Die Nachbau-Neuteile gibts ausschliesslich in dieser Variante und auch fast alle gebrauchten. Stecker ist aus der gleichen Baureihe wie der eckige zweipolige, lässt sich aber nicht stecken - man müsste den Lüfterkabelbaum tauschen, auch wegen des dann erforderlichen zweistufigen Thermoschalters am Kühler.
Habe mich entschlossen, auf zweistufigen Lüfter umzubauen, wegen der Teile-Verfügbarkeit. Hat da nicht letztens erst wer gesagt, VW-Leute bei ebay-Kleinanzeigen sind anstrengend? Kann ich nur bestätigen.

Man kann bei ebay-Kleinanzeigen aber auch mal Glück haben - ich habe für eine überschaubare Summe einen Lüfter mit Kabel bekommen und das Ganze funktioniert auch noch.

Ich hatte noch einen zweipoligen Schalter rumliegen. Aber bevor ich den einbaue und Sauerei mit Kühlmittel veranstalte, prüfe ich den erst mal. Und siehe da, er funktionierte nicht (wieso hab ich den überhaupt aufgehoben?), also kommt der neu. Hier der Versuchsaufbau:

Die Kühlerzarge wurde schwarz-metallic lackiert, sieht chic aus, kommt auf dem Bild leider nicht so rüber.

Ich dachte ja, ich könnte den alten Thermoschalter einfach weiter verwenden, bis der neu bestellte kommt, aber Fehlanzeige: Der Stecker passt zwar mechanisch, aber beim Einschalten schaltet er nur die "kleine" Stufe des zweistufigen Lüftermotors. Das ist mir im Sommer etwas zu heikel.
D.h. als der bestellte Thermoschalter eintraf, blieb noch dessen Tausch am Kühler. Als erstes habe ich festgestellt, dass der alte Schalter - den ich für defekt erachtet hatte - doch OK war, ich hatte ihn nur beim Versuchsaufbau falsch angeschlossen. Kann ja auch keiner ahnen, dass der Plusanschluss von der Batterie - der oben in den Dreifachstecker hinein geht, mit dem unteren Kontakt verbunden ist (Pfeile). Messen hilft.

Also 12€ zum Fenster raus geschmissen? Nicht ganz. Dazu später. Erst mal Kühlwasser ablassen. Ich hab irgendwann mal ordentliches Werkzeug besorgt, damit ist das ein Kinderspiel (weil VW sich die Ablass-Schraube gespart hat) und kein Gewürge am Schlauchstutzen mit Rohrzange und Schraubenzieher:

Ich wollte eigentlich den alten (Original-)Schalter verwenden und den neu bestellten ins Regal legen. Da fehlte allerdings der Dichtring. Nehme ich halt einen aus dem Fundus. Äh nein. Kein passender dabei. Nehme ich stattdessen den vom vorher verbauten einpoligen Schalter. Äh nein. Der ist so aufgepresst, dass er nicht über das Gewinde geht. Gleiches gilt für den neuen Schalter. Also habe ich am Ende doch den neuen Schalter eingesetzt. Hab sicherheitshalber etwas Dichtmasse verwendet, scheint auch dicht zu sein.





Habe mich um drei kleine Baustellen parallel gekümmert: Zuerst habe ich das erneuerte Getriebelager wieder eingebaut. Das Rausfieseln des alten Gummi-Metall-Lagers mit der Säge ist ja schon kein Spass. Aber das Einpressen des Neuteils ist echt ein Job für Elternmörder. Hab den Halter auch gleich hübsch gemacht. Dann hab ich noch den Keilriemen gewechselt, der alte sah doch recht faserig aus. Dabei fiel mir auf, dass der Öldeckel fehlte. Einfach weg. Dabei war es nicht mal der chinesische - der war nämlich undicht und musste vor einiger Zeit einem Originalteil weichen. Seltsamerweise war kaum Sauerei im Motorraum, obwohl einiges an Öl fehlte (war schon unter Minimum). Zum Glück hatte ich noch einen Deckel liegen. Und ich habe ein Bild gemacht, auf dem alle drei Baustellen zu sehen sind:





Ich habe einen gammeligen Anlasser bei ebay für Schmales ersteigert und habe diesen zerlegt und aufgearbeitet. Leider sind die Vorher-Bilder unauffindbar, man stelle sich einfach vor, das Teil habe längere Zeit unter Wasser verbracht. Nachher:

Der Anlasser arbeitet nicht mit Statorwicklung, sondern mit Permanentmagneten. Ich hatte deren Lage zwar markiert, aber irgendwas ist da schief gelaufen, denn der Anlasser drehte falschrum. WTF! Hab dann die Magneten noch mal mit Farbpunkten markiert.

Habe sie dann um 90° versetzt wieder eingebaut. Zumindest die Drehrichtung stimmt jetzt.

Dann wurde er eingebaut und getestet. Er hat sich kurz gedreht, aber langsam - als ob die Batterie kurz vor leer wäre - dann hats gequalmt und danach ging garnix mehr, sogar der Magnetschalter hat keinen Mux mehr gemacht. Analyse: Das Kabel vom Magnetschalter zu den Anlasserkohlen ist abgefackelt. Das bestand nach näherem Hinsehen aber nicht mehr aus Kupfer, sondern aus pulverförmigem Oxid. Man kann die Kohlen einzeln neu kaufen und man kann den kopletten Träger mitsamt Kabel kaufen für fast das gleiche Geld. Ich habe mich für letzteres entschieden, da die Litzen zu den Kohlen irgendwie punktgeschweisst waren und ich dazu selber nicht in der Lage bin. Ich habe auch den Magnetschalter überprüft und dachte schon, der wäre auch kaputt, weil er nur ganz schwach angezogen hatte. Dann habe ich mich eingehender informiert und festgestellt, dass da etwas mehr Technik drin steckt als nur Klemme 50 - 12V - Masse - klack! Ich habe mich dann noch mit der Schaltung befasst und festgestellt, dass er in Ordnung ist. Das ist der alte Kohlen-Träger und die Packung vom neuen:

Danach war der Anlasser so weit intakt, dass er sich munter gedreht hat. Ich stiess jedoch auf ein neues, unerwartetes Problem, es nennt sich 15a.

Der Hitachi-Magnetschalter hat nur einen Flachsteck-Anschluss - die Klemme 50 vom Zünd-Anlass-Schalter. Der Bosch hat neben der Klemme 50 noch die Klemme 15a. Was macht die? Das ist die sogenannte Startanhebung, sie überbrückt beim Anlassen den Vorwiderstand (bzw. die Widerstandsleitung) zur Zündspule, so dass beim Anlassvorgang der Zündspule eine höhere Spannung zur Verfügung steht. Ich hielt das für vernachlässigbar, zumindest in der wärmeren Jahreszeit, und dass sich das erst im Winter bzw. bei Kälte ggf. negativ bemerkbar macht. Falsch gedacht - die Karre sprang jetzt schon deutlich schlechter an und letztens dann auch mal gar nicht. Da beschloss ich, das Problem direkt anzugehen. Die einfachste - wenn auch etwas Zeit in Anspruch nehmende - Lösung war, den ursprünglich verbauten Anlasser ebenfalls zu überholen. Ich wusste ja jetzt wie es geht (und der Bosch hat keine Permanentmagneten, sondern Feldspulen. Da gibt es nur eine mögliche Einbauposition).

Der Anlasser drehte aber zuweilen recht zäh, als ob die Batterie auf dem letzten Loch pfeift. Also habe ich mal eine neue besorgt, damit war es aber genau so. Ich habe auch noch die Kontakte am Plus- und Massekabel gereinigt - hat auch keine Verbesserung gebracht. Das mit dem schlechten anspringen wurde noch schlimmer, d.h. bisher war es meist dann, wenn der Wagen länger stand. Dann fuhr ich ein paar Tage nacheinander mit dem Auto zur Arbeit, da gab es kein Problem. Dafür letztens vor dem Supermarkt wollte das Auto auch warm nicht mehr. Nach fünf Minuten noch mal probiert - ging wieder. Zuhause habe ich erst mal das Plus- bzw. Massekabel mit dem Starthilfekabel überbrückt - hat sich nichs verbessert. Beim Anlassen wurde auch keine Verbindungsstelle warm - was auf erhöhten Widerstand hingedeutet hätte. Als nächstes hatte ich den Magnetschalter im Verdacht und kurzerhand einen neuen bestellt. Nach dem Einbau hab ich mich erst gefreut, weil der Fehler scheinbar verschwunden war, aber als ich es einen halben Tag später wieder probierte, ging es auch wieder nur sehr zäh. Mist. Also hab ich mir einen billigen Anlasser organisiert. Der ist vom Golf 3 und hat einen anderen Anschluss, dafür fehlt die Startanhebung:

Aber ich hab ja einen passenden, neuen Magnetschalter (hier noch am Original-Anlasser):

Daraus habe ich einen "Zwitter" zusammengefummelt und eingebaut:

Bei dieser Anlasser-Konstruktion befindet sich die vordere Lagerbuchse der Anlasser-Welle im Getriebegehäuse, sie ist natürlich Verschleiss unterworfen, ich habe beschlossen, sie zu ersetzen. Die erste kam so an (danke Briefpost):

Dank an den Verkäufer, er hat (besser verpackten) Ersatz geliefert. Der Tausch der Buchse ist ganz einfach. Zuerst muss der Anlasser raus, da hab ich inzwischen Routine, das schaffe ich in fünf Minuten. Auch weil man zum Glück beim Caddy gut dran kommt. Erst muss die alte Buchse raus, da dreht man einen M12-Gewindebohrer rein bis die Buchse raus gezogen ist:

Dann ölt man die Buchse erst mal gründlich ein, das ist Sinterbronze, das sollte sich etwas "vollsaugen". Das Werkzeug zum Eintreiben - da nimmt man eine M10 Gewindestange (lange Schraube tuts auch), wo man vorn eine Schraube (oder zwei) so weit drauf dreht, dass eine Buchsenlänge rausschaut und umwickelt das rausschauende Stück mit Kreppband o.ä. damit die Buchse halbwegs stramm drauf sitzt und nicht bei der ersten unvorsichtigen Bewegung runter fällt.

Dann wird die Buchse in ihre Bohrung mit dem Hammer eingeschlagen bis sie bündig sitzt. Da ist gar nicht viel Kraft nötig:

Danach gabs keine Bilder mehr, weil der Akku alle war. Ich hab noch ordentlich sauber gemacht und alles wieder zusammen gebaut, ein Klecks Fett auf der Anlasserwelle kann nicht schaden. Der Anlasser dreht (zwei Monate später immer noch) besser. Ich hoffe das war kein Zufall, sondern lag tatsächlich an der Buchse.