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Im letzten Frühjahr hab ich mich mal um nervige Nebenbaustellen gekümmert. Seitenscheiben bzw Fensterheber. Erst mal Scheibe ausbauen:

Die "door glass rails" werden erneuert (wie heissen die eigentlich auf deutsch?)

Warum? Darum:

Diese Schienen sind mit einem zwischengelegten Gummi auf den unteren Rand der Seitenscheibe gepresst und stellen die Verbindung zur Fensterheber-Mechanik dar. Die alten waren stellenweise so dünn gerostet, dass das Metall nachgab und die Spannung nicht mehr halten konnte. Dadurch verkanten die Schienen und der Hebel vom Fensterheber rutscht raus (und verbiegt im ungünstigsten Fall), das Fenster sitzt schief und schliesst nicht mehr richtig (blöd im Winter) oder geht nicht mehr richtig auf (blöd wenn man täglich ins Parkhaus muss). Die Gummis hätte ich gleich mitbestellen sollen, so musste ich die alten reinigen, was in eine Plackerei ausartete, mit der ich nicht gerechnet habe. Die neuen Schienen sind etwas zu weit, man muss sie im Näherungsverfahren im Schraubstock vorsichtig zusammendrücken, bis sie stramm auf die Scheibe gehen. Ich habe sie mit Ratschgurt "vorgespannt" und mit dem Kunststoffhammer vorsichtig aufgeschlagen. Auch habe ich die Position der alten Schienen mit Filzstift markiert. Ist aber nicht notwendig, weil man auch nach Reinigung der Scheibe noch sieht, wo die Gummistreifen waren.
Und ich hab natürlich beide Seiten erneuert.





Mir kamen die vorderen Blinker recht funzelig vor, deshalb hab ich mal LED-Leuchtmittel beim Chinamann geordert. Fahrerseite Glühlampe, Beifahrerseite LED - kommt auf dem Foto jetzt irgendwie nicht so rüber, aber die LED ist schon einiges heller.





Hauptuntersuchung, Nachklapp die zweite. Schwingenlagerung hat Spiel. So weit, so schlecht. Der Ausbau war eher undramatisch, nur eine Schraube abgerissen. Und die auch nicht bündig, so dass ich was anschweissen und den Schraubenrest so lösen und raus drehen konnte.

Ich hätte das Ersatzteil auch schon wieder drin, wenn, ja wenn. Die Schwingenlagerung ist Uralttechnik, mit einem Nadellager und einer Bronzebuchse, muss man auf Mass aufreiben. Das kann man nicht selber machen, also bestellt man überholte Schwingen im Austausch. Ich hab am Telefon extra noch gefragt, ob die Schwinge einbaufertig ist, Antwort ja, bei der Lieferung fehlte allerdings die komplette Achse. Erneuter Anruf, ja schicken wir gleich raus, ich wartete einige Tage, ist ja nicht so, dass Zeitdruck herrscht… Immerhin kann man dem Prüfer nicht vorwerfen, er wäre kleinlich:

Nun irgendwann sind die Fehlteile eingetroffen. Alles so schön neu hier (mit Achse):

So siehts dann eingebaut aus:

Neue Plakette gabs dann ohne weitere Diskussion.





Mal wieder Hauptuntersuchung, wie schnell die Zeit vergeht. Noch ein paar Vorarbeiten erledigt. Hier habe ich Flugrost freigelegt, abgebürstet und mit Hydrate 80 behandelt:

Unten am Abschlussblech musste etwas neues Metall eingesetzt werden. Man siehts nicht gut auf dem Bild, das Loch für die Abschlepp-Öse hab ich zu weit unten gemacht - geht aber noch. Dafür sieht man das Geklecker mit Mike Sanders. Hoffentlich hilfts.

Hat natürlich nicht auf Anhieb geklappt, ein paar alte Blecharbeiten vom Vorbesitzer waren halt inzwischen wieder durch. Eins…

Zwei…

Drei, das ist keine Hexerei.

Noch etwas Gesichts-Chirurgie auf der Fahrerseite, das sollte reichen (hat es dann auch. Wenn der Kesselprüfer fragt "Wo ist denn da geschweisst worden?" dann fasse ich das als Kompliment auf)





Ob es eine Begleiterscheinung des Älterwerdens ist, dass man nicht mehr bis zum totalen Zusammenbruch reitet, sondern prophylaktisch malade Teile austauscht? Nun lange hätte es dieses Massekabel wohl eh nicht mehr gemacht: