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Wie die Zeit vergeht, schon wieder ist die Hauptuntersuchung fällig. Neben den üblichen Vorbereitungen (Motorwäsche, alle Lampen prüfen, Sichtkontrolle), habe ich kleinere Durchrostungen beseitigt. Die meiste Arbeit dabei war, alten Pfusch zu entfernen. Hier am Kofferraumboden. Das rote ist Grundierung, ich hab das später noch schwarz übergepinselt.

Der Prüfer hat dennoch was gefunden, was ich übersehen habe. Zur Reparatur musste die Hinterachse raus, was sich schlimmer anhört als es ist, ich habe sie mit einem grossen Wagenheber allein raus (und später wieder rein) bekommen. Man muss das Handbremsseil aushängen, die Bremsleitung an einem T-Stück lösen und das Batteriekabel komplett ausbauen (was die meiste Arbeit verursacht), weil die Polklemme nicht durch das Loch im Kofferraumboden passt. Wenn ich eine neue gehabt hätte, hätte ich die alte einfach weggezwickt...

Loch an der Achsaufnahme, vorher:

Und nachher. Weil ich ordentlich gemessen hatte, waren die Löcher auch an der richtigen Stelle:

Am vorderen Schweller-Ende gabs auch was zum Schweissen, eigentlich keine grosse Sache, aber auch hier hat das Entfernen alten Pfusches am meisten Zeit gekostet.

Vor zwei Jahren musste das linke Traggelenk eretzt werden, diesmal war das rechte dran. Zum Glück habe ich die Kunststoff-Scheiben aufgehoben, um das Radlager vor Dreck zu schützen.

Shiny bits. Natürlich habe ich beide Traggelenke erneuert, obwohl nur das untere bemängelt wurde.

Da wäre auch beinahe mit dem Paketversand was schief gelaufen. Ist aber noch mal gut gegangen, und ich habe die ohnehin sehr knappe Frist zur Nachuntersuchung einhalten können. Ergebnis: HU bestanden. Danach habe ich das Auto gleich wieder zerlegt, dazu demnächst mehr.





Kleiner Nachtrag; kurz vor Weihnachten gab es das grosse Grübeln weil von einem Tag auf den anderen der Kupplungs-Druckpunkt deutlich näher ans Bodenblech wanderte. Man konnte so noch fahren, musste das Pedal jedoch ordentlich in den Teppich treten. Ich hatte schon Angst, im Winter den Motor ausbauen zu müssen, dann war es letztlich doch nur eine Kleinigkeit: Der Pin, der das Kupplungspedal mit der Druckstange verbindet, war rausgefallen, weil sich zuvor der Splint verflüchtigt hatte. Eine kurze Suche unter dem Teppich förderte den vermissten Bolzen und den Federsplint zu Tage. Bolzen wider montiert, den ausgeleierten Splint entsorgt und durch einen neuen ersetzt - hey presto, alles funktioniert wieder.





Kurz nach Weihnachten, als das Wetter noch ganz passabel war (und ich hoffte, dass der Januar nicht ganz so kacke wird), habe ich dem längst fälligen Wechsel der Federelemente begonnen. Hinten zuerst, das ist einfacher, ich dachte (zu Recht), dass das an einem Tag zu machen geht. Der Tank war auch gerade ziemlich leer, was wichtig ist, denn der muss gelöst und zur Seite gekippt werden, damit man an die obere Stossdämpfer-Befestigung dran kommt. Hier die Neuteile, Federelemente und Nylon-Becher für die Kugelbolzen:

Man hat es im Prinzip mit drei grossen Problemen zu tun:

  1. Die "struts" (Trompeten), die man laut Handbuch einfach heraus nehmen kann, lösen sich nicht von den Federelementen. Also muss das zusammen raus, dazu braucht man aber ein Brecheisen. Ausgebaut kann man es dann mit einem grossen Schraubenzieher entzwei hauen.
  2. Die Nylon-Buchsen gehen nicht aus der Schwinge raus (zumal die alten noch gut gewesen wären. Ich habe aber dennoch die Neuteile verbaut.) Auf der einen Seite konnte ich sie noch in Stücken mit der Zange rauspopeln, auf der anderen musste ich sie rausschmelzen mit dem Heissluftfön.
  3. Die Gummiabdeckungen für die Kugelgelenke, die in den Nylonbuchsen laufen, gehen nicht über den Rand, der sie an Ort und Stelle hält. Auf der Fahrerseite hab ich es nach endlosem Fummeln geschafft, auf der Beifahrerseite hab ich aufgegeben. Dafür hab ich extra viel Fett drangeschmiert.

Die Altteile:

Die vorderen Gummis (sind übrigens die gleichen wie hinten), hatte ich auch noch für den Weihnachtsurlaub auf dem Zettel, aber da hat das Wetter dann doch nicht mitgespielt.





Meine Mitbewohnerin hatte mal angemerkt, dass die Innenleuchte im Mini eine rechte Funzel sei. Ich habe dann mal einen Blick drauf geworfen und festgestellt, dass eine 5-Watt-Birne drin war, die da vermutlich nicht hingehört. 10 Watt brachten aber auch nicht so die Erleuchtung. Also muss ein LED-Chip her. Und wenn wir schon am Basteln sind, kann man auch hier gleich eine Innenlichtverzögerung mit einbauen, allerdings in einer gegenüber dem Caddy verbesserten Version: Diese soll sich sofort ausschalten, sobald die Zündung eingeschaltet wird (dementsprechend geht das Licht auch sofort wieder aus, wenn man nur mal eben jemanden bei laufendem Motor ein- oder aussteigen lässt). Die Schaltung ist von da, allerdings habe ich das Platinenlayout für meine Zwecke angepasst. Auf dem folgenden Bild ist unter anderem der Versuchsaufbau der Schaltung auf dem Steckbrett zu sehen:

Ausserdem ist vorn der LED-Chip und die aus Acryl gelaserte Halterung für diesen zu sehen. Das Innenlicht trägt noch das alte Leuchtmittel. Die Schrauben links sind nicht original. Die Mini-Innenleuchte hat da eine Plastik-Nase, die die Leuchte im Auto an Ort und Stelle halten soll, aber bei jeder, die ich bisher in der Hand hatte, war diese Nase entweder an- oder abgebrochen. Mit den Schrauben habe ich eine Ersatz-Nase aus Blech befestigt. So ist mir die Idee gekommen, diese Schrauben auch zur Platinen-Befestigung zu nutzen. Auf dem nächsten Bild ist der LED-Chip angeschlossen und eingeklebt:

Das mittlere Stück ist die Platine:

Und hier fertig bestückt. Links die beiden Ösen, wo die Platine an den oben erwähnten Schrauben befestigt wird. Sieht zwar nicht so aus, aber die beiden Ösen haben nur eine mechanische Funktion, keine elektrische. Der kleine Mesing-Streifen rechts jedoch wird am ehemaligen Lampensockel angelötet und versorgt die Schaltung mit Batteriespannung.

Und so sieht die einbaufertige Leuchte aus:

12V Dauerplus kommen an den silbernen Anschluss vorn in der Mitte, Masse an den rechts oben. Das lila Kabel geht zu den Türkontakten und das grüne an 12V über Zündung. Das sieht alles recht elegant aus, allerdings liegt ein Denkfehler zugrunde: Mit der Platine in der Leuchte muss eine Leitung durch den Dachholm gefummelt werden, welche 12V Zündungsplus führt. Das ist anstrengend und fummelig. Besser wäre es gewesen, die Schaltung in ein kleines Gehäuse zu packen und dieses in der Nähe des Türholms hinter dem Armaturenbrett zu plazieren. Und dann macht man es so, wie es der Erfinder der Schaltung aus dem Link oben beschreibt: Das lila Kabel mit weissem Streifen, welches in den Dachholm geht, wird durchgezwickt und der Teil, der von den Türkontakten kommt, wird an "Tür" angeschlossen und der Teil, der im Dachholm verschwindet, kommt an "Lampe". Fertig, viel Arbeit gespart.





Bremsen-Odyssee am Mini. Angefangen hats damit, dass die Bremsflüssigkeit weniger wurde, allerdings ohne dass unten irgendwo was ausgelaufen wäre. Das läuft also wohl in den Bremskraftverstärker, weil der Hauptbremszylinder undicht ist. Die Zerlegung bestätigte dies. Also hiess es zuerst, einen Überholsatz zu bestellen und zu verbauen und den Bremsservo zu leeren und zu trocknen. So weit kein Problem. Der HBZ wurde vor dem Einbau mit Hilfe einer Spritze mit Bremsflüssigkeit gefüllt, damit man nicht so viel Luft durch das System schieben muss. Die Probleme begannen beim Entlüften. Der eine Entlüfternippel am hinteren Radbremszylinder war festgegammelt und riss ab. Angesichts des Preises eines Neuteils lohnt es sich gar nicht, über Ausbohren nachzudenken: Mit Versand für unter 10€. Allerdings hätte ich mir vor der Bestellung Gedanken über den (Innen-)Durchmesser machen sollen - es gibt je nach Modell und Baujahr verschiedene - ich habe zuerst einen falschen bestellt. Hier ist der richtige, schon montiert:

Die Bremse beim Mini ist recht clever aufgebaut, man muss das Handbremsseil nicht aushängen und man kann die Federn auch von Hand einhängen und muss nicht wie ein Ochse mit der Zange dran zerren. Ganz nebenbei kriegt man die Trommel ab ohne dass man das Radlager zerlegen muss (will gar nicht wissen wer sich diesen Schwachsinn bei VW ausgedacht hat).

Nächster Versuch entlüften. Mit dem Eezibleed geht das ja recht schön. Den hinteren Bremskreis zu entlüften war kein Thema. Vorn hat mich das Glück allerdings verlassen - auch hier ist ein Entlüfternippel abgerissen. Hier ist die Angelegenheit leider nicht mit einem Zehner erschlagen. Für Bremssättel im Austausch darf man gern noch eine Null dranhängen. Der abgerissene Nippel liess sich nicht durch Aufschweissen einer Mutter zum Aufgeben überreden, ausbohren brachte auch keinen Erfolg. Der erste bestellte Bremssattel war falsch - diesmal aber nicht mein Fehler. Angeboten wurde ein rechter, geliefert ein linker. Der ging dann zwar retour, aber so was kostet ja auch wertvolle Zeit. Dann habe ich einen Satz gebrauchte ersteigert. Auch hier sass der Entlüfternippel fest, so dass ich ihn erst mal rund gedreht habe. Der Gripzange hatte er dann allerdings nichts mehr entgegen zu setzen. Neuer Nippel wurde vor Ort gekauft. Dann hat auch das Entlüften geklappt. Das ging so glatt, dass ich befürchtete, dass noch irgend was schiefgehen müsse. Dem war dann aber nicht so. Mini fährt und bremst wieder.