Als ich mich etwas eingelesen habe zum Thema Knochengummis, ist mir aufgefallen, dass die meisten Minis ein Masseband haben parallel zum oberen Motorknochen an die Karosserie. Unserer nicht. Der hat nur unten eins an den Hilfsrahmen - welcher wiederum eigentlich gegen die Karosserie in Gummi gelagert ist. Funktioniert hats trotzdem, und der Gaszug ist auch nicht heiss geworden. Zur Erklärung: dieser stellt eine metallische Verbindung zum vom Motor zur Karosserie her und wenn das Masseband fehlt oder seiner Aufgabe nicht mehr nachkommt, fliessen die starken Ströme eben über den Gaszug.
Ich habe eine neue Masseverbindung angefertigt:
und eingebaut. Sicher ist sicher.
Noch eine kleine Baustelle: die Drehmomentstützen, auch Motorknochen genannt. Der Mini hat zwei, eine oben vom Motorblock zur Spritzwand und eine unten vom Getriebe nach vorn zum Hilfsrahmen. Die Gummis gelten als Verschleissteile und sollten regelmässig getauscht werden. Habe ich in der Vergangenheit schon mal gemacht und hab mich damals für PU-Buchsen entschieden. Diese haben in der Mini-Szene aber keinen guten Ruf (zu hart, zu wenig Dämpfung, Halterung kann abreissen), deshalb habe ich mich für den nun folgenden Tausch für Gummi entschieden. Zum Glück war hier noch nichts beschädigt.
Zuerst habe ich den unteren Knochen ausgebaut. Der Zugang hier ist echt bescheiden, man braucht kleine und gelenkige Finger. Ich hatte schon mal einen Knochen vorbereitet (sandgestrahlt und lackiert), war leider die falsche Version (die längere für späte Modelle), deshalb musste ich dann doch den gerade ausgebauten verwenden.
Vorher:
und nachher:
Die geteilten Buchsen lassen sich ohne viel Aufwand aus- bzw. einbauen. Anders siehts dann am oberen Motorknochen aus, da habe ich die einteiligen Buchsen vom späten Modell verwendet. Vorher:
Da hab ich zum Einpressen etwas Flutschi genommen, ging dann auch ohne Probleme:
Das Fahrverhalten ist jetzt tatsächlich etwas "weicher", der Tausch hat sich also gelohnt.
HU ist mal wieder angesagt und im Rahmen der Vorbereitungen will man nur mal eben etwas scheinbar harmlosen Flugrost wegmachen und schon hat man ein paar 100g Spachtel abgeklopft. Zugegeben - der Spachtelkünstler war echt gut. Viel besser als der Schweisser, dessen Werk er verstecken musste.
Das ganze verrottete Material muss erstmal raus:
Peak Loch. Ab jetzt wird wieder zugebaut:
Zuerst die Heckschürze. Ich hoffte zuerst da wäre noch was zu retten. Tja nun.
Dann der Kofferraumboden. Ist zum Glück ebenes Blech. Hab ich aus einer R4-Türhaut gewonnen. Voll das Dosenblech, lässt sich aber erstaunlich gut schweissen.
Das äussere Stück hab ich selbst angefertigt:
Panel beating…
vs. panel buying. Was soll ich sagen - das selbst gemachte Stück hat besser gepasst als das gekaufte Reparaturblech.
Aber nach viel hämmern und fluchen war das Mittelteil auch eingesetzt:
Und wenn man das Ganze dann angestrichen hat, sieht niemand mehr was das für eine Drecksarbeit war.
Der Aufwand hat sich aber gelohnt. Um Bezug auf die Überschrift zu nehmen, die HU wurde im ersten Anlauf bestanden, das hatten wir beim Mini noch nie!
Obwohl der Kühlerschlauch neu war (Gates, kein Noname-Plunder), hatte der Kühler am unteren Anschluss ein wenig geweint. Vielleicht hat ja der Chinesium-Kühler einen weg? Vielleicht hab ich ja auch beim Enfüllen gekleckert und das sammelt sich an der tiefsten Stelle, wer weiss. Jedenfalls habe ich testweise wieder auf einen (gebrauchten) Originalkühler umgebaut:
Vorher habe ich aber noch eine Ablass-Schraube eingelötet, so kann man (halbwegs) kontrolliert das Kühlmittel ablassen und saut nicht grossflächig unterm Auto rum, weil man den unteren Schlauch vom Kühler abziehen muss.
Ich habe dann noch eine neue grössere Schlauchschelle am unteren Anschluss verbaut (d.h. mit breiterem Band), bei der Probefahrt (halbe Stunde stop-n-go bei 30°) war dann scheinbar alles dicht - zumindest ist der Kühlmittelstand nicht sichtbar gesunken.
Hat immer dann aber immer noch leicht getropft. Habe herausgefunden, dass die Undichtigkeit woanders war als ich sie vermutete. Hab ein paar Schlauchschellen nachgezogen, hoffentlich hilfts. Man kann immer noch einen Tropfen Kühlmittel sehen, das sind aber möglicherweise nur die Reste, die aus irgendwelchen Ritzen zusammenlaufen. Man kommt da auch sehr bescheiden dran zum abwischen/säubern.
Letztens beim Fahren hat es leicht nach Kühlmittel gerochen. Heizung und -schläuche waren kalt und dicht und ein kurzer Check am Zielort ergab zunächst nichts verdächtiges. Wieder zuhause hats dann aber getropft. Ich konnte nicht ausmachen, wo genau die Undichtigkeit war und ich hatte zuerst die Wasserpumpendichtung in Verdacht. Auch ein Froststopfen sah nicht mehr gut aus, er hat zwar noch nicht geweint, aber es haben sich schon verdächtige Kristalle gebildet. Also raus damit. Ich konnte easy ein Loch mit dem Schraubendreher reinstechen.
Die Wasserpumpe war erst acht Jahre alt und letzten Endes war sie das undichte Teil. Da hilft das ganze "high performance cast-iron impeller" nix, wenn der Rest Schrott ist.
I'm looking at you, Minispares.
Wellendichtung hin, Gehäuse total verwatzt und oxidiert.
Deshalb gibts erstmal Neuteile. Die Wasserpumpe ist von Hepu, die werben mit "Made in Germany", auf dem Karton steht davon aber nix ;-) Ist aber nicht baugleich mit der Minispares-Pumpe. Man darf also hoffen, obwohl das Pumpenrad "nur" aus Blech ist. Der grosse Schlauch ist von Gates. Der alte war noch OK, aber schon etwas verhärtet und an einer Stelle auch angeschabt. Der neue ist etwas zu lang und muss noch passend zugeschnitten werden. Der kleine Schlauch ist ein NOS Originalteil, kürzer als der alte, passt aber. Den Froststopfen habe ich von Minispares, obwohl ich da nix mehr bestellen wollte. Aber das waren die einzigen, die einen zölligen Stopfen zum guten Preis und akzeptablen Versandkosten liefern konnten. Das Reduzierstück (5/8 auf 1/2) wiederum war in zöllig nicht zum fairen Kurs aufzutreiben. Also habe ich eins in 16-14 mm besorgt und die 14mm-Seite noch etwas abgedreht. Das passt jetzt auch und weil es aus Messing ist, sollte es nicht mehr weggammeln.
Den Froststopfen habe ich eingesetzt und die Wasserpumpe ist auch schon an Ort und Stelle.
Wieder zusammen gebaut war es aber immer noch minimal undicht. To be continued…
