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Ich hab beim Motor-Steuergerät mal die Kondensatoren erneuert. Hat zwar noch funktioniert, aber der Kram ist ja auch schon über 30 Jahre alt und man muss ja nicht warten, bis irgendwas (zum ungünstigsten Zeitpunkt) den Geist aufgibt.
Zumal sich der zeitliche und finanzielle Aufwand in Grenzen hält.
Hinweis: Es geht hier um das Steuergerät B64E vom deutschen Modell 1,6l 85kW/115PS Baujahr 1991. Das was ich hier schreibe, gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht für andere Modelle/Steuergeräte.
Das Steuergerät befindet sich im Beifahrer-Fussraum unter dem Teppich, der Ausbau ist einfach: Schwellerleiste entfernen, Teppich anheben. Schrauben und Steckverbinder lösen. Evtl muss noch ein Kabelclip vom Halteblech entfernt werden.
Hier ist das gute Stück (Die Haltebleche hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits hübsch gemacht, kann man aber auch bleiben lassen, sie müssen für die folgenden Arbeiten nicht demontiert werden):

Hier habe ich den oberen Deckel entfernt. Auch das ist eigentlich nicht notwendig, die Platine wird von unten ausgebaut. Aber man sieht, dass das Teil noch so richtig oldschool mit bedrahteten Bauteilen und ordentlich Platz dazwischen aufgebaut ist, was die Arbeit erleichtert.

Anblick von unten. Wie man sieht, ist schon mal etwas Wasser eingedrungen. Ist in diesem Fall aber unbedenklich, weil die Platine nicht angegriffen wurde.

Diese sechs rosa markierten Schrauben auf der Unterseite müssen gelöst werden, und - wichtig - auch die beiden kleinen auf der Seite (grüne Pfeile):

Hier habe ich die zu tauschenden Teile markiert, die Elkos rosa, die Tantalelkos grün. Hier streiten sich die Gelehrten: Während die Autobastler die Tantals für unkritisch erachten, sind sie bei den Oldschool-HiFi-Bastlern immer höchst verdächtig und werden bei Restaurationen grundsätzlich ersetzt. Ist jetzt kein Mega-Zusatzaufwand und teuer sind sie auch nicht, also neu.

Hier nochmal die Platine aus einer anderen Perspektive:

Ich hab extra langlebige Elkos aus einer hochwertigen Serie genommen, 105° Temperaturfestigkeit schaden auch nicht. Hier spart man an der falschen Stelle, wenn man billige Chinaplunder-Bauteile verwendet.
Einkaufsliste:
Elkos:
1x 47µ/35V
1x 220µ/10V
1x 3µ3/50V
2x 33µ/35V

Tantal:
2x 33µ/10V
2x 3µ3/16V.
Da aktuelle Elkos kleiner bauen, kann man auch welche mit höherer Spannungsfestigkeit wählen, das schadet auch nicht.

Ein Nachher-Bild von der Platine hab ich mir mal gespart. Hier sind die ausgebauten Teile, wie beim Fugu-Koch:

Und neue Etiketten gab es auch noch:

Zusammen- bzw. Einbau ist umgekehrt wie der Einbau und sollte keine Fragen aufwerfen.





Ich wollte beleuchtete Taster für die Fensterheber haben, am besten im Retro-Look. Gibts verdächtig billig beim Chinamann. Leider sieht die Beleuchtung nicht schön aus:

Der Grund: Auf dem Platinchen im Taster ist nur eine einzige LED, das kann ja nix werden. Ausserdem ist die Beleuchtung an Plus, so dass die LED leuchtet, so bald die Zündung an ist. Mir wäre es allerdings lieber, wenns nur leuchtet, wenn das Licht an ist.

Deshalb habe ich eine Platine entworfen, die beide Probleme löst. Man kann die Tasterbeleuchtung wahlweise an Plus anschliessen wie zuvor, dazu werden die Pads von R0 mit einem Batzen Lot (oder eleganter mit einem 0-Ohm-Widerstand) verbunden, oder man klemmt an die Fahrzeugbeleuchtung an. Dazu wird ein dünnes Kabel an den Pad "Licht" angelötet. Dieses Kabel muss dann noch aus dem Schaltergehäuse raus geführt und an die Fahrzeugbeleuchtung angeschlossen werden (die Aschenbecherbeleuchtung zB ist gleich in der Nähe). Platinen neu vs Platine alt vs Stift zum Grössenvergleich:

Erste Anprobe. Passt!

Parallel habe ich eine Schalterkonsole 3D-gedruckt. Ich habe dazu eine Datei von thingiverse "remixt", d.h. passende Ausschnitte für die Schalter eingefügt, und das fertige Teil mit Strukturlack lackiert:

Platine fertig bestückt und eingebaut:

Im Vorfeld habe ich ein paar Tests durchgeführt, um den passenden Vorwiderstand zu ermitteln. Soll ja nicht zu grell leuchten.

Der Einbau hatte auch noch ein paar Stolpersteine parat. Ich hab gleich mal die Sicherung gegrillt, weil die Kabelfarben im Handbuch nicht mit denen am Fahrzeug übereinstimmten.

Licht an!





Da der MX-5 zeitweise anstelle des Caddy benutzt wurde, war ich viel im Regen unterwegs und habe mir da auch die aus dem Caddy vertraute programmierbare Scheibenwischer-Intervallschaltung gewünscht. Ich habe mir Gedanken gemacht, ob man das berühmte VW-Relais 99 hier auch nachrüsten kann. Hier gibt es allerdings kein Intervallrelais - die Elektronik ist im Lenkstockschalter integriert. Um diesen abzubauen, muss zuerst das Lenkrad ab und dann die Lenksäulenverkleidung (4 Schrauben). Dann wird die Befestigung gelöst (Pfeil), das ist eine Art Schlauchschelle aus zwei Drahtbügeln. Nicht nur lockern, sondern weit aufdrehen, dass die Drahtbügel richtig Spiel haben:

Dann muss man auf der Oberseite die Lasche anheben (Pfeil), um das ganze zu entriegeln. Wenn man alle Steckverbinder gelöst hat, kann man den Lenkstockschalter jetzt abnehmen.

Auf der Rückseite ist die Platine, die kann man mitsamt Gehäuse abschrauben. Wenn man die Platine ausbauen will, muss man die markierten Stellen entlöten:

Jetzt kann man die Platine abnehmen. An dieser Stelle habe ich mir überlegt, wie man die Schaltung realisieren kann.

  1. Die Platine aus dem Relais 99 huckepack auf die vorhandene löten. Nein, da ist zu wenig Platz.
  2. Neue Platine entwerfen und nur die Bauteile vom Relais 99 übernehmen. Nein, das ist mir zu viel Aufwand.
  3. Die vorhandene Platine weglassen und einen kurzen Kabelbaum anlöten, der zum Relais 99 führt, welches dann irgendwo im Fussraum befestigt wird. Das wäre jetzt eigentlich der "way to go" gewesen, wenn die Scheibenwischer-Peripherie genau so beschaltet wäre wie bei VW. Ist sie aber nicht. Und auch hier wird es mir jetzt zu viel Aufwand.

Deshalb wurde dieses Projekt hier für beendet erklärt und alles wieder zusammen gebaut. Ich werde stattdessen in Zukunft einfach weniger bei Regen herum fahren. Ich habe aber die Gelegenheit genutzt und habe die Elkos auf der Platine erneuert und den Widerstand (510 R) auch, der sah schon etwas angeröstet aus. Da hab ich dann gleich einen mit 1W genommen.





HU war fällig und ich wusste bereits vorher, dass der hintere Radlauf so wohl nicht mehr durchgehen würde. Bischen stochern bestätigte dies. Da waren zwar zuvor Aufkleber drauf, aber die hats schon ein wenig angehoben und ein findiger Prüfer hätte die Löcher freigelegt. Und irgendwann muss man die Arbeit ja mal machen - wird ja nicht besser mit der Zeit.

Hab jetzt keine Bilder gemacht - wer möchte kann in den Beiträgen zurück blättern, da hab ich die Beifahreseite repariert. War hier etwas aufwendiger, zum einen weil es zwei Stellen waren und zum anderen weil beim hinteren Loch der Innenradlauf stärker betroffen war als der äussere und ich deshalb im Radkasten schweissen musste. Das Schweissen war aber nicht das Problem, sondern das Spachteln und das Lackieren was ich beides nicht gut kann. Deshalb habe ich die Stellen mit neuen Aufklebern verziert:

Die HU war dann nur noch Formsache, es gab noch einen - wenn auch teuren - Aufkleber aufs hintere Kennzeichen.





In einschlägigen Foren heisst es, wenn der Kunststoff am originalen Kühler nicht mehr schwarz ist, sondern die Farbe in Richtung oliv bzw. grün geht, dann macht er es nicht mehr lang. Nun mein Kühler sah schon vor 10 Jahren so aus. Man muss es ja nicht riskieren, deshalb gab es ein Neuteil aus feinem Chinesium:

Die steinharten Original-Schläuche habe ich auch nicht mehr verwendet. Die neuen sind von Aliexpress und alle (bis auf die Stelle am Thermostat) etwa einen knappen cm zu lang und passen aber sonst gut. Hab auch noch frisch verzinkte Federbandschellen verbaut. Bis dato ist alles dicht und tut wie es soll.