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Scheinwerfer schwärzen. Warum? Weil man kann! Schon viel drüber gehört bzw. gelesen, gibt auch diverse Anleitungen dazu im Netz. Die rechtliche Seite will ich hier nicht beleuchten, da gibts Meinungen von „man darf gar nicht an den Scheinwerfern rum basteln“ bis hin zu „man darf alles schwarz machen, was nicht leuchtet bzw. reflektiert“. Ich habe einen Zwischenweg beschritten und habe innerhalb des Reflektors nichts geschwärzt. Man sollte sich vorher einen zweiten Satz Scheinwerfer besorgen. Von einer „rolling mod“ halte ich hier nichts. Die Scheinwerfer sind doch eine gewisse Zeit ausgebaut - in dieser Zeit kann man das Auto nicht benutzen und auch nicht am Strassenrand abstellen. Und wenn man was vermurkst, steht man ohne Scheinwerfer da. Zum fahrzeugspezifischen Ausbau schreibe ich hier auch nichts. Wer das nicht bewerkstelligt bekommt, sollte von solchen Modifikationen ohnehin die Finger lassen. Wenn die Scheinwerfer erst mal vor einem liegen, muss das Glas ab. Vorher würde ich noch die Leuchtmittel ausbauen und, falls vorhanden, auch die Motoren der LWR. Die Gläser sind heutzutage (also eigentlich schon seit 30 oder 40 Jahren) verklebt, und um den Kleber weich zu bekommen, macht man ihn heiss. 80 - 100 °C sollten OK sein. Wer nicht das Glück hat, über einen Kachelofen zu verfügen, muss dazu wohl das Bratrohr verwenden.

Geduld ist wichtig. Ruhig eine halbe Stunde oder noch länger erwärmen. Dann muss man versuchen, mit einem „Hebel“ zwischen Glas und Gehäuse zu kommen und das Glas vorsichtig abzuheben und ggf den Kleber durchzuschneiden. Ein Schraubenzieher ist eher ungeeignet - zu gross ist die Gefahr, das Glas zu zerstören. Besser sind Kunststoffwerkzeuge, wie sie zB zur Entfernung von Türverkleidungen angeboten werden. Auch Hartholzkeile sind nicht verkehrt. Wie gesagt, nichts überstürzen, wenn das Ganze abkühlt, einfach wieder erwärmen. Wenn man dann erfolgreich war, sollte es so aussehen:

Dann muss der Reflektor aus dem Gehäuse raus. Ich kann das hier nur für die Daihatsu-Scheinwerfer beschreiben - YMMV. Das Lösen des Reflektors erfolgt hier über die beiden Schrauben (rote Pfeile), welche beim Drehen an ihrem Platz verbleiben, während der Reflektor langsam nach vorne heraus kommt. Achtung: Die kurze Schraube hat Linksgewinde!

Dann wird der Reflektor geschwärzt. Ich wollte eigentlich Modellbaufarbe verwenden, hatte aber keine mehr, habe stattdessen Plakafarbe genommen, hält auch. Die ist mechanisch nicht sehr widerstandsfähig, das sollte im Innern des Scheinwerfergehäuses aber egal sein. Wie man auf dem Bild sieht, habe ich das Innere des Reflektors nicht angemalt, sondern nur alles aussen rum, und zwar vorsichtig von Hand mit dem Pinsel. Ich habe nicht abgeklebt, weil andere Leute berichtet hatten, das beim Abziehen des Klebebandes die silberne Beschichtung mit ab ging, das wollte ich unbedingt vermeiden. Und ich habe die Blendkappen ausgebaut und schwarz lackiert, damit sie schwarz in den Reflektor einspiegeln. Da habe ich allerdings Auspufflack genommen und im Kachelofen eingebrannt.

Auch wichtig: die ganzen Kleber-Reste müssen noch weg. Am Gehäuse ist es nicht ganz so wichtig, aber das Glas muss penibel sauber sein, wenn man da schlampig arbeitet, sieht man das hinterher. Das Zeug ist sehr hartnäckig - nicht entmutigen lassen, Zeit nehmen. Ich habe den Kleber erst grob mit dem Cutter weg gekratzt, die Reste dann mit dem Dremel und einer feinen Drahtbürste entfernt. Da bleibt dann noch so eine dünne schmierige Schicht, der bin ich dann mit Lösemittel zu Leibe gegangen. Ich hab verschiedene probiert, am besten ging es mit Vergaserreiniger. Das Gehäuse innen zu lackieren stellt keine Herausforderung dar, hier habe ich einfachen schwarzen Mattlack genommen.

Wenn alles getrocknet ist, wird der Reflektor wieder ins Gehäuse eingebaut, das ist einfach umgekehrt wie das Zerlegen.

Vor dem endgültigen Zusammenbau wird alles noch mal gründlich mit Druckluft gereinigt. Man nimmt sinnvollerweise schwarze Dichtmasse, Karosseriekleber oder so, kein Acryl aus dem Baumarkt und erst recht kein Sanitär-Silikon! Die Menge ist etwas Gefühlssache, man muss die Dichtmasse gleichmässig in die Vertiefung des Gehäuses einbringen. Nicht zu wenig, sonst hält nicht oder wird nicht dicht, und nicht zu viel, sonst quillt die Masse raus. Jetzt kann man das Glas noch mittig ausrichten. Hier im konkreten Fall werden jetzt noch die zwei Klammern angebracht. Danach lässt man das ganze eine Zeitlang trocknen.

Dann können die Scheinwerfer eingebaut werden. Einstellen nicht vergessen!