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Warum ich das Auto zerlegt, zusammen gebaut und dann wieder zerlegt habe? Ich hatte ja noch die neuen Federgummis für vorn auf dem Zettel, hatte ich letzten Winter vor die zu wechseln und dann wegen viel zu kalt erst mal verschoben. Es war mir aber zu kritisch, innerhalb der knappen Nachuntersuchungsfrist irgend welche Arbeiten durchzuführen, die gar nicht verlangt waren, dann geht was schief und ich kann die Nachuntersuchung knicken. Deshalb habe ich das Auto erst nach bestandener Prüfung wieder zerlegt, ich arbeite einfach lieber ohne Zeitdruck. Die Antriebswellen werden ausgebaut, indem das innere Gelenk über den Widerstand eines Federclips von der Verzahnung der Welle abgeschlagen wird. Ich habe dazu ein Spezialwerkzeug gebaut (Bildmitte):

Ich weiss nicht, ob die zum Federgummi-Wechsel überhaupt raus müssen, aber einerseits hat man so mehr Platz und andererseits waren die Manschetten leicht rissig und haben angefangen, Fett raus zu lassen. Also neu. Und das geht nun mal nur mit der Welle auf der Werkbank. Die beiliegenden Kabelbinder kann man übrigens nicht verwenden, die gehen am Achsschenkel an. Deshalb habe ich die Manschetten mit der Blumendraht-Methode gesichert. Das sieht nach Pfusch aus, wird aber genau so im Haynes-Manual gezeigt.

Einmal alles raus. In der Bildmitte liegt der obere Querlenker. Mit dem in situ kann man den Federgummi nicht rausfädeln. So ganz nebenbei kann man die Lagerung der Querlenker überprüfen und ggf erneuern (die rechte Seite wäre noch mal gegangen, aber die linke war schon gut verschlissen). Nicht im Bild ist das Spezialwerkzeug, das man braucht, um die Gummis zum Aus- und Einbau zu komprimieren. Ist aber nichts besonderes, das Werkzeug habe ich einfach gekauft.

So siehts am Auto aus. Alles weg.

Vergleich Gummi alt vs. neu. Der alte war wirklich schon gut am Ende.

Hier sieht man die Lagerung des oberen Querlenkers. Die Nadellager sind eingepresst. Um sie raus zu bekommen, braucht man wieder ein Spezialwerkzeug, es ist die ovale Scheibe unten im Bild. Die wird durch das Nadellager gefädelt und dahinter aufgestellt, dann kloppt man von der anderen Seite mit Hilfe der alten Achse das Lager einfach raus. Die neuen presst man mit dem Schraubstock ein.

Hier ist alles wieder eingebaut „assembly is reverse of disassembly“, wie es im Haynes immer so schön heisst.

In der Bildmitte sieht man die (neue) Schraube der Querlenker-Befestigung. Gerade auf der rechten Seite kommt man da echt beschissen dran. Links ist es besser, wenn man den Kühler ausgebaut hat. A propos Kühler ausbauen - die Arbeiten gehen weiter - demnächst!